UBS tritt aus der Klima-Allianz aus: Die UBS zieht sich aus der «Net-Zero Banking Alliance» zurück, welche sie 2021 mitgegründet hatte. Die Mitglieder der Allianz arbeiten darauf hin, ihr gesamtes Portfolio Richtung Netto Null auszurichten - also möglichst keine Emissionen mitzuverantworten. Es ist der neueste Austritt in einer ganzen Reihe von Abgängen aus der globalen Klima-Allianz. Einige Tage zuvor war die britische Bank Barclays ausgetreten. Sie folgte auf den Austritt der britischen Grossbank HSBC sowie zahlreicher amerikanischer Grossbanken wie Goldman Sachs, Citibank oder Morgan Stanley.
Das steckt hinter der Welle an Austritten: Offiziell gibt die UBS nur bekannt: Der Schritt sei nach der jährlichen Überprüfung der Mitgliedschaften der Bank im Bereich Nachhaltigkeit und Klima erfolgt. Die britische Bank Barclays hatte ihren Rückzug aus der Klima-Allianz mit dem Austritt «der meisten globalen Banken» begründet. «Im Moment hat sich der Wind ziemlich stark gedreht, insbesondere getrieben von den Entwicklungen in den USA», erklärt Julia Meyer, Professorin für nachhaltige Finanzwirtschaft an der ZHAW. Konkret drehte der Wind, nachdem Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden war und den Klimaschutz auf das Abstellgleis bugsiert hatte.
Diese Folgen haben die Austritte für die Klima-Allianz: Der Austausch zwischen den Banken könne zwar trotz Austritten weiterbestehen, sagt die Finanzexpertin Julia Meyer. Doch gerade für die kleinen Banken sei ein Austritt der grossen Player schade. Denn kleinere Banken hätten oft kleine Unternehmen als Kunden. Hier sei es besonders schwierig, den CO₂-Abdruck dingfest zu machen. «Diese kleinen Banken profitieren von der Erfahrung und dem Wissen, das die grösseren Player bereits gesammelt haben.» Zudem haben die Austritte aus der Initiative Signalwirkung. «Sie wirken sich auf Investoren und andere Anspruchsgruppen, aber schlussendlich auch auf die Firmen selbst aus.»
Klimarisiken bleiben für die Banken relevant: Trotz aktuellem Exodus aus der Klima-Allianz ist die Finanzexpertin überzeugt: «Längerfristig müssen natürlich Klimarisiken mit einkalkuliert werden.» In Zukunft könnten fossile Energieinvestitionen wegen neuen Regeln stark an Wert verlieren. Klimarisiken bleiben laut der Expertin finanziell relevant. «Das ist auch so bei den Banken angekommen.» Die UBS schreibt jedenfalls, trotz Austritt, bleibe ihr Ziel, «eine führende Rolle im Bereich Nachhaltigkeit einzunehmen», unverändert.