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Osterferien trotz Pandemie Für die Ferien ab an den Strand?

Die Osterferien rücken näher, bei manchen steigt deshalb das Reisefieber. Die Tourismusbranche darf leise hoffen: Trotz Unsicherheit nehmen Buchungen zu. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wohin sind Reisen derzeit möglich? Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Liste der Risikoländer angepasst. Seit dem 11. März müssen Einreisende aus Spanien, Portugal, St. Vincent und den Grenadinen (Karibik) nicht mehr für zehn Tage in Quarantäne. Dafür stehen ab dem 22. März zwölf neue Länder und acht weitere Regionen in Nachbarstaaten auf der Risikoliste, darunter der Kosovo und Belgien. In den Nachbarländern Frankreich ist neu Korsika und in Deutschland das Bundesland Thüringen aufgeführt. In Italien sind die Regionen Basilikata, Latium (mit Rom) und Venetien auf der Liste, in Österreich das Land Wien, Oberösterreich und Burgenland.

Wie steht es bei den Buchungen für Ostern? Aus der Reisebranche kommen verhaltene Töne. Die Fluggesellschaft Swiss zeigt sich optimistisch: Seit Spanien und Portugal auf der BAG-Risikoliste gestrichen wurden, habe dies eine erhöhte Nachfrage dorthin ausgelöst. Innerhalb einer Woche habe Swiss für Flüge nach Spanien und Portugal bis zu fünfmal mehr Buchungen verzeichnet. Als Reaktion darauf baut nun Swiss das Flugangebot ab Zürich zur Osterzeit aus.

Beim Reisekonzern Hotelplan wiederum erkennt man zwar ein grösseres Interesse an Reisen nach Spanien und Portugal, einen eigentlichen Buchungsansturm könne man aber nicht bestätigen. Weiterhin liegen die Buchungsbestände für Ostern weit unter denen von früheren Jahren, sagte eine Sprecherin. Weil Kundinnen und Kunden inzwischen besonders kurzfristig buchten, hoffe auch Hotelplan darauf, dass sich der ein oder andere Kunde doch noch entscheide, ins Ausland zu reisen.

Was bedeuten aufgehobene Reise-Einschränkungen ins Ausland für den Inlandstourismus? Schon im vergangenen Jahr haben viele Schweizerinnen und Schweizer ihre Ferien im eigenen Land verbracht. Das vermochte aber nicht den Wegfall der ausländischen Touristen zu kompensieren. Weil nun Reisen ins Ausland an Ostern attraktiv und möglich werden, könnte für die hiesige Tourismusbranche ein Teil der Inland-Nachfrage wegfallen, die sie seit Beginn der Pandemie gestützt hat. Das könnte vor allem im Sommer ein Problem werden. Beim Tourismusverband im Tessin hofft man deshalb, dass gerade in den Nachbarländern auch wieder mehr gereist wird und wenigstens ein Teil der Bevölkerung sich für die Schweiz entscheidet.

Wie steht es um den EU-Impfpass? Die EU-Kommission hat angekündigt, dass ein Impfpass ab Juni verfügbar sein soll. Das digitale Zertifikat soll gratis und auch auf Papier zu haben sein. Der künftige EU-Impfpass soll für alle EU- und Schengen-Staaten gelten – und damit auch für die Schweiz, sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wollte sich aber noch nicht konkret zum EU-Impfpass äussern. Man beobachte die Diskussionen in der EU wie auch in der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über einen Impfpass und prüfe «die damit verbundenen Fragen sorgfältig». Ob dieses Zertifikat somit die Sommerferien retten kann, steht noch aus.

10vor10, 17.03.2021; 21:50 Uhr

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