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Profit trotz Krise Handelsboom verhilft Julius Bär zu Rekordgewinn

  • Der florierende Wertpapierhandel hat der Bank Julius Bär einen Gewinnsprung beschert.
  • Unter dem Strich verdiente der Vermögensverwalter im ersten Halbjahr 491 Millionen Franken. Das sind 43 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
  • Der bereinigte Gewinn legte um rund ein Drittel auf 524 Millionen Franken zu, wie Julius Bär mitteilt.

Die starken Ausschläge an den Finanzmärkten als Folge der Coronakrise hätten das Volumen im Devisen-, Derivate- und Edelmetall-Handel angekurbelt und damit zu höheren Gebühreneinnahmen geführt, teilt das Institut mit.

Die verwalteten Vermögen hätten sich wegen der Kursverluste an den Finanzmärkten seit Jahresende um sechs Prozent auf 402 Milliarden Franken verringert.

Wir sind zuversichtlich, auf eine herausfordernde zweite Jahreshälfte gut vorbereitet zu sein.
Autor: Philipp Rickenbacher CEO Bank Julius Bär

Trotz der negativen Auswirkung des Abbaus von Fremdfinanzierungen durch Kunden habe Julius Bär Neugeld von netto fünf Milliarden Franken erhalten. Auf das Jahr hochgerechnet, entspricht dies einer Wachstumsrate von 2.3 Prozent. Besonders stark habe sich das Geschäft mit Kunden aus Deutschland sowie Hongkong und Japan entwickelt.

«Die vollen wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 liegen noch vor uns», erklärt Konzernchef Philipp Rickenbacher. «Wir sind aber zuversichtlich, auf eine herausfordernde zweite Jahreshälfte gut vorbereitet zu sein.»

Mittelfristige Ziele gelten weiterhin

Im zweiten Halbjahr dürfte sich der von Rickenbacher eingeleitete Abbau von 300 Stellen positiv auf die Kosten des Zürcher Unternehmens auswirken. Die mittelfristigen Ziele bis 2022 gelten weiterhin, betont der CEO.

Dank der verstärkten Vergabe von komplizierten und deshalb lukrativen Krediten, einem Ausbau des Geschäfts mit digitalen Vermögenswerten sowie Preiserhöhungen soll der Vorsteuergewinn um über zehn Prozent pro Jahr anziehen. Dieser betrug 917 Millionen Franken im Vorjahr 2019.

Julius Bär will Mängel beheben

Weiterhin in Kraft sind allerdings auch die Massnahmen der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma), welche wegen Geldwäschereivorfällen in den Jahren 2009 bis 2018 verhängt wurden.

Die Finma hat Julius Bär angewiesen, wirkungsvolle Massnahmen zu ergreifen, und ihr unter anderem untersagt, komplexe Firmenakquisitionen durchzuführen, bis die Mängel behoben seien. Die Bank sehe sich «auf einem guten Weg», die Situation zu lösen, beteuert Rickenbacher.

SRF 4 News, 20.07.2020, 08:00 Uhr ; 

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