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Trügerische Prognose: Das Schweizer Wirtschaftswachstum 2020
Aus Echo der Zeit vom 27.12.2019. Bild: Keystone
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Schweizer Konjunktur 2020 Allzu viel Optimismus ist nicht angezeigt

2019 ist die Schweizer Wirtschaft knapp 1 Prozent gewachsen. Für 2020 werden 1.5 Prozent prognostiziert. Doch so solide ist das nicht.

Das nächste Jahr ist ein Sportjahr. Die Olympischen Sommerspiele und die Fussball-Europameisterschaft finden zwar im Ausland statt. Aber weil die Organisatoren IOC und UEFA ihren Sitz in der Schweiz haben, werden die dort verbuchten Lizenzeinnahmen das Wachstum der Schweizer Wirtschaft 2020 beschönigen.

Arbeitslosenquote steigt leicht an

Rechnet man diesen Faktor heraus, bewegt sich das prognostizierte Wirtschaftswachstum nur leicht über dem laufenden Jahr. Kommt hinzu, dass für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz vor allem relevant ist, wie sich die Zahl der Arbeitsplätze 2020 entwickeln wird. Da sieht es weniger rosig aus: Der Bund geht davon aus, dass die Arbeitslosenquote über das gesamte nächste Jahr betrachtet leicht ansteigen wird.

Vor allem Industrieunternehmen dürften Stellen wegstreichen und vermehrt Kurzarbeit einführen. Dies, weil die Schweizer Industrie stark vom Export abhängig ist, die Konjunktur in Europa aber gewaltig harzt. Entsprechend sind die Bestellungen bei Schweizer Zulieferern bereits jetzt teils deutlich zurückgegangen. Und Besserung ist laut den Prognostikern nicht in Sicht.

Pharma-Sektor und Privatkonsum als Stützen

Gestützt wird die Schweizer Wirtschaft derzeit von zwei Pfeilern: Zum einen durch den grossen Pharma-Sektor. Dieser läuft gut, weil Medikamente, salopp formuliert, immer gefragt sind, unabhängig vom Gang der Weltkonjunktur. Andererseits dürfte der Privatkonsum laut Prognosen auch 2020 eine zentrale Stütze bleiben.

Die Arbeitslosenquote mag zwar 2020 minim ansteigen, aber sie ist im internationalen Vergleich mit knapp 2.5 Prozent noch immer beneidenswert tief. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können sich 2020 zudem über höhere Einkommen freuen. Das ist gut fürs Portemonnaie und gut für die Wirtschaft.

Konsumfreude kann getrübt werden

Wie lang der Privatkonsum in der Schweiz aber noch rund läuft, ist ungewiss. Sollten sich Meldungen zu Kurzarbeit oder Stellenstreichungen in der Industrie häufen und die Zahl der Arbeitslosen tatsächlich ansteigen, kann das die Konsumfreude in der Schweiz rasch trüben.

Auch wenn sich den Prognosen zufolge das Schweizer Wirtschaftswachstum im Sportjahr 2020 auf 1.5 Prozent beschleunigen dürfte: Allzu viel Optimismus ist nicht angezeigt.

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