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Schweizerische Nationalbank SNB hält an bisheriger Geldpolitik fest

  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) belässt den Leitzins bei -0.75 Prozent und rechnet mit einem BIP-Einbruch von 5 Prozent im 2020.
  • Ausserdem teilt die SNB mit, sie werde – wenn nötig – weiterhin verstärkt am Devisenmarkt intervenieren. Der Franken sei nach wie vor hoch bewertet.

Die Corona-Pandemie präge die wirtschaftliche Entwicklung immer noch stark. Die Nationalbank führe deshalb ihre expansive Geldpolitik fort. Sie sei bestrebt, die negativen Konsequenzen der Pandemie für Konjunktur und Inflation abzufedern, dies teilt die Bank im Rahmen der geldpolitischen Lagebeurteilung mit.

Die expansive Geldpolitik der Nationalbank sei notwendig, um angemessene monetäre Bedingungen in der Schweiz zu gewährleisten und die Wirtschafts- und Preisentwicklung zu stabilisieren.

Mit der expansiven Geldpolitik sei die SNB bestrebt, die negativen Konsequenzen der Pandemie für Konjunktur und Inflation abzufedern, erklärten die Währungshüter.

BIP-Einbruch von 5 Prozent

Das Coronavirus hat laut SNB zu einem historischen Einbruch der Weltwirtschaft geführt – auch in der Schweiz. Für das laufende Jahr rechnet sie nun mit einem Rückgang des Bruttoinlandproduktes (BIP) um rund 5 Prozent. Bislang war sie von einem Einbruch von rund 6 Prozent ausgegangen.

Die neue Prognose sei hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass der Rückgang in der ersten Jahreshälfte etwas weniger stark ausgefallen sei als befürchtet. Wie für das Ausland unterliege auch die Prognose für die Schweiz aber grosser Unsicherheit, betonten die Währungshüter. Es werde angenommen, dass die Pandemie unter Kontrolle gehalten werden kann.

SNB wird etwas transparenter

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Die Bank wird künftig jeweils am Quartalsende das Volumen der Devisenmarktinterventionen des Vorquartals bekannt geben, wie sie im Rahmen der geldpolitischen Lagebeurteilung mitteilte. Diese Regelung gelte ab dem 30. September.

Bislang gab sie nur einmal jährlich Rechenschaft über das Ausmass ihrer Devisenmarktinterventionen. Diese sind ein Instrument der SNB, um den Franken zu schwächen. Sie kauft konkret Fremdwährungen und schreibt den Banken den entsprechenden Franken-Betrag auf deren SNB-Konten gut.

Im Jahr 2019 wurden insgesamt Fremdwährungen in der Höhe von 13.2 Milliarden Franken erworben. Im laufenden Jahr dürfte der Betrag höher ausfallen. Die SNB erklärte zuletzt selber, dass sie während der Coronakrise «verstärkt» am Devisenmarkt interveniert habe.

Zudem kündigt die SNB an, dass sie bei den Geldmarktoperationen neu jeweils am Monatsende für den Vormonat zu den einzelnen geldpolitischen Geschäften Informationen über Konditionen und Volumen publizieren werde.

Die neue bedingte Inflationsprognose ist wenig verändert zum Juni. Für 2020 geht die SNB neu von einer Inflation von -0.6 Prozent aus (alt: -0.7 Prozent). Grund dafür seien höhere Erdölpreise. Für 2021 werden nun +0.1 Prozent (alt: -0.2 Prozent) und für 2022 unverändert +0.2 Prozent vorhergesagt.

Die bedingte Inflationsprognose beruht wie immer auf der Annahme, dass der SNB-Leitzins über den gesamten Prognosezeitraum bei -0.75 Prozent bleibt.

Tagesschau, 24.09.2020, 12:45 Uhr ; 

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