- Die Schweizer Aktien starten geschwächt in die neue Woche. Insgesamt sind die Verluste aber relativ moderat.
- Kurz nach Eröffnung notiert der SMI 0.41 Prozent tiefer bei 11'888 Punkten.
- Grund dafür ist die Ankündigung der USA, ab dem 1. August Extra-Zölle in Höhe von 30 Prozent auf EU-Waren zu verhängen.
Dies ist eine negative Überraschung, da eigentlich nach langen Verhandlungen eine baldige Vereinbarung zur Entschärfung des Handelskonflikts erwartet wurde.
Die zurückhaltende Reaktion der EU und die Gewöhnung an Trumps Verhandlungstaktik milderten die Reaktionen der Finanzmärkte, so der Tenor in Börsenkreisen. In der Schweiz geht derweil das Warten auf den Zollbrief aus den USA weiter.
Zwar läuft in der neuen Woche auch hierzulande die Berichtssaison an, so werden etwa die Halbjahresergebnisse von Novartis, ABB, Schindler oder Richemont erwartet, doch die globale Handelspolitik bleibt ein zentrales Thema. «Zölle bleiben auch in dieser Woche Thema Nummer Eins», heisst es denn auch in einer Einschätzung der deutschen Bank Helaba.
Sollte es bis zum 1. August nicht zu einer Vereinbarung zwischen der EU und den USA kommen, drohten Gegenmassnahmen. Die Unsicherheit bleibe also gross, zumal die Zölle einen negativen Einfluss auf Konjunktur und Inflation hätten.
Luxuswerte belasten den SMI
Die grössten Abgaben im SMI verzeichnen derzeit Richemont (-1.5 Prozent) und Swatch (-1.8 Prozent), dies im Vorfeld der Halbjahreszahlen dieser Woche, wobei bei Swatch der genaue Termin nicht feststeht.
Die Unsicherheit wegen der globalen Handelsstreitigkeiten begünstigt dagegen die hiesigen defensiven Schwergewichte. Nestlé (-0.1 Prozent) notieren nur leicht im Minus, Roche (+0.2 Prozent) und Novartis (+0.5 Prozent) sind dagegen die einzigen beiden Gewinner unter den 21 SMI-Werten.
Am Freitag hatten Novartis 3 Prozent und damit ungewöhnlich deutlich an Terrain eingebüsst, nachdem das Unternehmen vor einem Bezirksgericht in Delaware eine Niederlage in einem Patentstreit um das Herzmedikament «Entresto» hinnehmen musste.