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Starke Halbjahres-Zahlen Die Privatbank Julius Bär steigert ihren Gewinn um 18 Prozent

  • Die Privatbank verzeichnet im ersten Halbjahr einen Gewinn von 532 Millionen Franken.
  • Im Vergleich zum Vorjahres-Zeitraum sind das 18 Prozent mehr.
  • Auch die verwalteten Vermögen sind mit plus 4 Prozent leicht angestiegen.
  • Die Aktie legt bis 09.25 Uhr um 6 Prozent zu

Der Betriebsertrag fiel mit 2.03 Milliarden Franken klar über dem Vorjahreswert aus. Vor allem im Zinsgeschäft legte der Ertrag dank des gestiegenen Zinsniveaus zu. Der Effekt konnte einen Rückgang des Erfolgs aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft wegen geringerer Kundenaktivität mehr als ausgleichen.

Julius Bär verdiente entsprechend auf den verwalteten Vermögen wieder deutlich mehr als im Vorjahr.

Neugeldzufluss für höhere verwaltete Vermögen mitverantwortlich

Die verwalteten Vermögen beliefen sich Ende Juni auf 441 Milliarden Franken gegenüber 429 Milliarden per Ende April. Im Vergleich zum Jahresende 2022 sind die verwalteten Vermögen um 4 Prozent angestiegen.

Der Anstieg der Kundenvermögen war zum einen auf einen Nettoneugeldzufluss in der Höhe von 7.1 Milliarden Franken im ersten Halbjahr zurückzuführen, nachdem die Bank vor Jahresfrist noch leichte Abflüsse vermeldet hatte. Allerdings sei das Niveau der Nettozuflüsse vom weiteren Fremdfinanzierungsabbau durch die Kundschaft beeinträchtigt gewesen.

Ja, wir haben von CS und UBS profitiert.
Autor: Philipp Rickenbacher Geschäftsführer Julius Bär

Zum anderen bot auch eine positive Entwicklung der globalen Aktien- und Anleihenmärkte Unterstützung, auch wenn dies teilweise durch die Aufwertung des Frankens gegenüber Dollar und Euro kompensiert wurde.

Die Bank profitiert von der CS-Krise

Die Übernahme der Krisenbank Credit Suisse durch den Konkurrenten UBS hat dem Schweizer Vermögensverwalter Julius Bär neues Kundengeld gebracht. «Ja, wir haben von CS und UBS profitiert», sagt der Geschäftsführer, Philipp Rickenbacher.

Bei der Rekrutierung von neuen Kundenberaterinnen und Kundenberatern hat die Bank ebenfalls von der Krise profitiert. Im ersten Halbjahr stellte sie Personen sowohl von der CS als auch der UBS an.

Kunden bleiben weiterhin vorsichtig

Die Stimmung der Vermögensverwaltungskunden bleibt derweil abwartend: Noch seien die grossen Unsicherheiten wie etwa der Krieg in der Ukraine oder die Spannungen zwischen den USA und China nicht verschwunden. Julius Bär habe das in einem relativ geringen Anteil an transaktionsbasierten Erträgen im ersten Halbjahr verspürt.

Auch der Abbau von Fremdfinanzierung durch die Kunden dürfte nicht so schnell verschwinden, sagte Finanzchefin Evie Kostakis: Sie erklärte dies mit gestiegenen Zinskosten und vor allem mit der inversen Zinskurve in wichtigen Währungen, die für Investitionen in festverzinsliche Anlagen kein günstiges Umfeld bieten.

SRF 4 News, 24.07.2023, 10:00 Uhr ; 

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