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Studie der ILO Coronakrise drückt weltweit auf die Löhne

Besonders die Gehälter von Frauen und jene von schlecht bezahlten Arbeitern sind im ersten Halbjahr gesunken. Das meldet die ILO.

In den vergangenen Jahren haben die Löhne der Angestellten weltweit im Schnitt regelmässig zugenommen. Doch nun macht die Coronakrise viele dieser Fortschritte wieder zunichte. Dies zeigt ein Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) für die Monate Januar bis Juni dieses Jahres.

In zwei von drei der untersuchten Länder hätten die Löhne im Schnitt stagniert oder seien gar zurückgegangen. In anderen Ländern, etwa in den USA, Brasilien oder Grossbritannien, hat die ILO andererseits einen Anstieg der Durchschnittslöhne festgestellt. Dies habe damit zu tun, dass vor allem tief entlohnte Angestellte ihren Job verloren hätten. Dies bewirke, dass diese Löhne aus der Statistik wegfielen und die Höhe der Löhne im Schnitt steige.

Warnung vor wirtschaftlicher Instabilität

In 28 europäischen Staaten, die die ILO näher untersucht hat, konnten dank Kurzarbeit oftmals Entlassungen verhindert werden. Staatliche Ausgleichszahlungen führten dazu, dass die Lohnausfälle nicht höher wurden. Im Niedriglohnsektor wären die durchschnittlichen Einkommen um bis zu 17 Prozent gesunken, hätte der Staat nicht für Ausgleich gesorgt.

Insgesamt aber führe die Coronakrise zu mehr Ungleichheit. Insbesondere Frauen und Geringverdienende seien übermässig betroffen, so ILO-Generalsekretär Guy Ryder. Dies drohe zu Armut und zu sozialer sowie wirtschaftlicher Instabilität zu führen, warnt der ILO-Chef. In der Internationalen Arbeitsorganisation mit Sitz in Genf sind Regierungen, Arbeitgeber und Gewerkschaftsverbände aus über 180 Ländern vereinigt.

SRF 4 News, 03.12.2020, 09:35 Uhr

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