Für Autohersteller war es lange unabdingbar, dass sie an traditionellen Automessen in Detroit, Paris oder Genf teilnehmen.
Viele sind auch am Autosalon Genf präsent, der heute seine Türen öffnet. Aber längst nicht mehr alle: Traditionsreiche Marken wie Ford, Opel oder Volvo haben Genf den Rücken gekehrt – aus unterschiedlichen Gründen.
Das beunruhigt den neuen Salon-Direktor Olivier Rihs allerdings nicht: «Die Marken sagen ‹OK, wir haben etwas zu zeigen, dann kommen wir nach Genf›. Wenn sie nichts Spezielles haben, suchen sie andere Kanäle. Es ist verständlich, dass sich ein Marketingleiter diese Überlegungen macht.»
China wird immer wichtiger
Autohersteller präsentieren ihre neuen Fahrzeuge also nicht mehr zuerst an einer Messe, sondern an eigenen, oft spektakulären Anlässen. Erst vor wenigen Tagen hat Volvo in Schweden den Schleier für ein neues Fahrzeug gelüftet.
Hinzu kommt, dass China als Absatzmarkt für die Autohersteller immer wichtiger wird. Deshalb präsentieren sie ihre Fahrzeuge längst auch an den neuen Messen in Peking oder Schanghai. Dies, zulasten der alten Märkte und traditionsreichen Messen – Detroit etwa spürt diese Neuausrichtung deutlich.
Augenmerk vermehrt auf der Software
Gleichzeitig wird das Auto immer digitaler. Deshalb werden Neuheiten auch immer öfters an der CES, an der Elektronikmesse in Las Vegas, gezeigt. Hier müsse der Genfer Salon ansetzen, so der neue Direktor: «Viele Hersteller arbeiten heute mit Software-Herstellern zusammen. In Zukunft wird sich die ganze Mobilität verändern – und das wollen wir hier in Genf zeigen.»
In Zukunft wird sich die ganze Mobilität verändern – und das wollen wir hier in Genf zeigen.
So will Rihs künftig vermehrt auch Technologiefirmen nach Genf holen, konkrete Namen kann und will er noch nicht nennen.
Zudem soll die neue Generation der Autos nicht mehr nur ausgestellt, sondern auch vor Ort gefahren werden können. So soll der Autosalon auch in Zukunft ein Muss für Hersteller und Publikum sein.