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Unwetterkosten Hagel und Gewitter belasten die Versicherer erneut stark

Auch in diesem Sommer sind bislang zahlreiche Gewitterfronten und Hagelzüge über die Schweiz gezogen und haben an Gebäuden, Fahrzeugen und in der Landwirtschaft schwere Schäden verursacht. Das zeigt sich in den Schadensbilanzen der Versicherungen, deren Belastungen sich im Vergleich zu den schweren Unwettern des Vorjahres aber in Grenzen halten.

Katastrophensommer 2021

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Der Sommer 2021 bleibt als Katastrophensommer mit rekordhohen Schäden in Erinnerung: Nachdem im Juni fast täglich Hagelgewitter niedergeprasselt waren, liessen im Juli starke Regenfälle Flüsse und Seen über die Ufer treten. Waren damals weite Teile der Schweiz betroffen, hinterliessen Gewitterfronten in diesem Jahr vor allem am Genfersee, um Burgdorf und Thun sowie in den Kantonen Zürich, Jura, Tessin und Baselland deutliche Spuren.

In diesem Jahr müssen Versicherungen ebenfalls für umfangreiche Naturkatastrophenschäden geradestehen, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur AWP zeigt. Sie sprechen unisono von im Mehrjahresvergleich überdurchschnittlich hohen Kosten, die aber bisher unter den Belastungen des Vorjahres liegen. Am stärksten von den diesjährigen Unwettern wurde der Kanton Bern getroffen; viele Schäden gab es an Fahrzeugen.

Die Allianz Schweiz erwartet Hochrechnungen zufolge für die seit Ende Mai laufende Unwettersaison Schäden von rund 25 Millionen Franken. Das sei bedeutend weniger als im vergangenen Jahr, als sich bis zu diesem Zeitpunkt Kosten im Umfang von knapp 100 Millionen Franken angehäuft hatten, schreibt die Tochter des deutschen Allianz-Konzerns auf Anfrage.

Dabei sind bei der Allianz bislang rund 5400 Schadenmeldungen eingegangen, davon allein 4700 zu den Gewittern der vergangenen zehn Tagen. Vor gut einer Woche entlud sich etwa in der Region um Burgdorf eine Gewitter-Superzelle mit Hagelkörnern mit einer Grösse von bis zu fünf Zentimetern oder im oberen Emmental bei Schangnau erfasste eine Flutwelle unter anderem das bekannte Ausflugsziel Kemmeribodenbad.

Hagelschlag bei Autos

In erster Linie müssen sich die Versicherer aber mit den Hageleinschlägen in Autokarosserien beschäftigen. Bei Helvetia und der Online-Tochter Smile seien aufgrund der Sommerunwetter bislang rund 4800 Schadenmeldungen eingereicht worden, allein 3600 davon in der Motorfahrzeugversicherung, wie ein Sprecher erklärte.

Das Schadenvolumen zu den Unwettern des ersten Halbjahres bewege sich im sehr tiefen zweistelligen Millionenbereich und damit klar unterhalb vergleichbarer Zahlen des Vorjahres.

Die Bâloise rechnet in der Schweiz laut einer Sprecherin ebenfalls mit Unwetterkosten im tiefen zweistelligen Millionenbereich. Dabei sind bei ihr allein in der Sparte Motorfahrzeug gegen 3000 Meldungen eingegangen und weitere knapp 1000 zu Schäden an Gebäuden und Fahrhabe, also beweglichen Dingen. Die Vaudoise rechnet zu den jüngsten Ereignissen mit über 2000 Fällen und einer Schadensumme von sechs Millionen Franken.

Schäden an Pflanzenkulturen

Die gemessen an ihrer Marktabdeckung grosse Mobiliar erwartet allein fürs erste Halbjahr mit Unwetterschäden in Höhe von rund 92 Millionen Franken, wobei über 20'000 Schäden angemeldet worden seien, wie der Konzern mitteilte. Fast zwei Drittel davon hätten Hagelschäden an rund 12'000 Fahrzeugen betroffen. In der aktuellen Hochrechnung seien die vom Hochwasser am 4. Juli verursachten Schäden noch nicht berücksichtigt, hiess es.

Eine Person hält grosse Hagelkörner in der Hand.
Legende: Die Versicherer mussten bis anhin vor allem Hagelschäden entschädigen. Keystone / Archiv

Natürlich hat der Hagel auch beträchtliche Schäden in der Landwirtschaft verursacht. Seit Anfang Juni sind dazu bei der Versicherung Schweizer Hagel etwa 5500 Schadenfälle registriert worden, davon rund 1500 in den letzten zehn Tagen. Insgesamt dürfte sich der Schaden im Bereich von 28 Millionen Franken bewegen. Die Zahl der Schadenmeldungen liege tiefer als im Extremschadenjahr 2021, hiess es auch hier auf Anfrage.

Schweiz aktuell, 08.07.2022, 19:00 Uhr ; 

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