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Verluste quasi wettgemacht Schweizer Pensionskassen haben die Coronakrise verkraftet

Nach Rückschlägen im Frühling haben die Pensionskassen die Verluste im zweiten Quartal wieder aufgeholt.

Der Corona-Schock hat im Frühling auch die Schweizer Pensionskassen schwer getroffen. Weil es an den Finanzmärkten steil abwärts ging, verloren ihre Vorsorgekapitalien im Schnitt mehr als sieben Prozent an Wert. Doch im zweiten Quartal gings wieder deutlich aufwärts – und die Kassen erzielten eine Rendite von 5.6 Prozent.

Auch jetzt ist man noch nicht dort, wo man zu Jahresbeginn war.
Autor: Peter Schnider Pensionskassenexperte

Dies sei ein guter Wert, meint Sozialversicherungsfachmann Peter Schnider: «Diese 5.6 Prozent sind natürlich sehr erfreulich – nicht zuletzt für die Versicherten.» Dennoch merkt er an, dass das erste Quartal «miserabel» war, «und auch jetzt ist man noch nicht dort, wo man zu Jahresbeginn war». Schnider ist Direktor beim Verlag VPS, der unter anderem die Fachzeitschrift Schweizer Personalvorsorge herausgibt.

Unterschiede bei den einzelnen Kassen

Im Vergleich zum Jahresbeginn liegt die Rendite noch bei -2 Prozent. Die Rendite auf dem angelegten Kapital ist für die Versicherten wichtig, weil sie mitentscheidend dafür ist, ob die Kassen ihren Rentenverpflichtungen vollständig nachkommen können.

Schnider gibt zu bedenken, dass das Plus von 5.6 Prozent im zweiten Quartal nur ein Durchschnittswert sei. Nicht jede Kasse habe auch tatsächlich so viel Rendite erzielt.

Es gibt ganz unterschiedliche Pensionskassen.
Autor: Peter Schnider Direktor Verlag VPS

«Es gibt ganz unterschiedliche Pensionskassen mit ganz unterschiedlichen Anlagestrategien und auch ganz unterschiedlichen Verpflichtungen», erklärt der Sozialversicherungsexperte. So sei zum Beispiel der Anteil der Rentner ein entscheidender Faktor. Sprich: Wie viele Renten monatlich ausbezahlt werden müssen. «Je nachdem können die Zahlen ganz anders aussehen», so Schnider.

Coronakrise gut verkraftet

Insgesamt aber sei das Schweizer Pensionskassensystem auch für einen solchen Schock gerüstet, wie er jetzt erfolgt sei, sagt Schnider: «Die Schweizer Pensionskassen sind ja sehr langfristige Investoren mit einem Anlagehorizont von 20 Jahren und mehr. Da muss es einen solchen Rückschlag vertragen», schliesst Schnider – auch wenn dieser Rückschlag vielleicht nicht schon im laufenden Jahr wieder vollständig aufgeholt werden könne.

Heute Morgen, 14.7.2020, 6:00 Uhr

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