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Credit-Suisse-Chef Thomas Gottstein tritt zurück
Aus Tagesschau vom 27.07.2022.
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Wechsel an der CS-Spitze Axel Lehmann: «Körner ist genau der richtige Mann»

Der CS-Konzernchef tritt nach zweieinhalb Jahren ab – ein neuer ist schon ernannt. Ausserdem hat die Credit Suisse einen Verlust von 1.59 Milliarden Franken bekannt gegeben. CS-Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann zu den neusten Entwicklungen.

Axel Lehmann

Axel Lehmann

Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse

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Axel Lehmann sitzt seit Oktober 2021 im Verwaltungsrat der Credit Suisse. Mitte Januar 2022 wurde er mit sofortiger Wirkung zum neuen Verwaltungsratspräsident der Grossbank ernannt. Zuvor war er seit 2018 Chef der UBS Schweiz und Vorgesetzter von über 20'000 Angestellten.

SRF News: Bis vor Kurzem haben Sie CEO Thomas Gottstein noch den Rücken gestärkt. Jetzt geht er doch. Warum?

Axel Lehmann: Es gibt zwei entscheidende Veränderungen. Thomas und ich – zusammen mit dem Verwaltungsrat – haben heute eigentlich folgendes «Announcement»: Wir werden unsere Strategieumsetzung beschleunigen. Und das Zweite ist, dass sich Thomas Gottstein auch aus persönlichen Gründen entschieden hat, zurückzutreten. Wr sind jetzt in einer kritischen Phase.

Wir werden die Investmentbank nachhaltig refokussieren.

Wir wollen uns noch stärker auf das Schweizer Geschäft, das Wealth Management und das Asset Management fokussieren. Und wir werden die Investmentbank nachhaltig refokussieren, sie zurückbringen, wo sie ihre Stärken hat und viel besser auf den Rest der Gruppe ausrichten.

Und dazu wollen Sie jetzt Ulrich Körner als CEO an Ihrer Seite haben. Warum ist er der Richtige?

Wir sind sehr glücklich, dass wir Uli Körner haben. Er ist einer der erfahrensten Banker. Er hat Geschäftsbereiche aufgebaut, aber auch grosse COO-Transformationsprogramme durchgeführt. Er ist einer der wenigen, der Banking «front to back», aber auch «back to front» kennt. Und er kennt die Credit Suisse sehr gut. Er ist genau der Richtige im jetzigen Moment.

Welche Rolle spielte es beim Wechsel an der Spitze, dass die Verlustserie der Bank nicht abreisst, dass die Erträge einbrechen und die Aktie noch gerade einmal fünf Franken wert hat?

Es ist enorm enttäuschend, wo wir bezüglich des Aktienkurses stehen – und auch bezüglich des heutigen Verlusts, den wir schon wieder ankündigen müssen.

Es ist dringlich, dass wir Nägel mit Köpfen machen.

Ich glaube, es zeigt einfach die Dringlichkeit, dass wir die Transformation beschleunigen und Nägel mit Köpfen machen.

Sie verschärfen zudem Ihr Sparprogramm. Welche Folgen hat das für die Belegschaft?

Ich glaube, das Sparprogramm ist wichtig. Wir haben uns detailliert angeschaut, wo wir eigentlich sein müssen, damit die CS mit ihren Geschäftsfeldern wirklich nachhaltig wettbewerbsfähig ist. Wir werden die absolute Kostenbasis der Firma senken müssen.

Es geht darum, fundamental die Strukturen der Firma für die Zukunft anzupassen.

Dies, weil Ihnen die Erträge der Bank weiter wegerodieren?

Wenn ich das heutige Geschäftsumfeld anschaue, ist das eine Notwendigkeit. Wir müssen vor allem die Komplexität innerhalb der Organisation angehen, zum Beispiel die teilweise Fragmentierung innerhalb der Organisation. Es geht nicht nur einfach darum, Kosten zu sparen. Es geht wirklich darum, fundamental die Strukturen der Firma für die Zukunft anzupassen.

Und dabei ist ein Stellenabbau unausweichlich?

Wir werden im dritten Quartal darüber informieren, was das bedeutet. Ich bin zuversichtlich, dass wir bis dann die Richtung klar kommunizieren können.

Gottstein hatte im April noch einen Gewinn für das gesamte Jahr 2022 in Aussicht gestellt. Das ist nicht mehr möglich?

Das würde ich nicht ausschliessen, aber ich würde es auch nicht versprechen.

Das Gespräch führte Eveline Kobler.

SRF News, 27.07.2022, 9 Uhr;

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