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Wegen Inflation US-Notenbank erhöht Leitzins erneut

Es ist der grösste Zinssprung seit 28 Jahren. Die FED hebt den Leitzins um 0.75 Punkte an.

Künftig liegt der Leitzins in den USA bei einer Spanne von 1.5 bis 1.75 Prozent. Das hat die Federal Reserve Bank (FED) heute bekannt gegeben. Sie hat den Leitzins um 0.75 Prozentpunkte angehoben

Erst vor sechs Wochen hatte Notenbank-Chef Jerome Powell eine Zinserhöhung um 0.5 Prozentpunkte verkündet.

Der Grund für die beiden Erhöhungen in Folge: die Inflation. Im Mai stieg die Inflationsrate in den USA auf 8.6 Prozent und damit auf einen rund 40-jährigen Höchststand. Die Konsumentinnen und Konsumenten merken inzwischen deutlich, dass Produkte teurer werden.

Mit der neusten Zinserhöhung hofft man, den Konsum zu bremsen, was zu Preissenkungen und einer sinkenden Inflation führen würde. Kredite und Investitionen werden hingegen teurer.

Jens Korte, SRF-Börsenkorrespondent in New York, schätzt ein

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«Es ist eine unheimlich explosive Mischung im Moment: Die USA haben eine starke Inflation. Andererseits gibt es auch Anzeichen für eine Rezession. Die Inflation zu bekämpfen, ist aber im Moment oberstes Ziel. Dafür muss die Notenbank aggressiv vorgehen, und das hat sie getan mit der stärksten Erhöhung seit 1994.

Die Märkte hier haben erst einmal verhalten negativ reagiert. Das darf man aber nicht überinterpretieren. Es ist viel wichtiger, was morgen passiert. Die Händler müssen erst einmal eine Nacht darüber schlafen, um zu wissen, was das bedeutet.»

In Erwartung des Zinsentscheids waren die US-Aktienmärkte im Aufwind: Der Dow Jones und der S&P 500 stiegen um jeweils etwa ein Prozent.

Auch die europäischen Aktienmärkte reagierten bereits vor der Bekanntgabe. Der Eurozone-Leitindex, der zuvor sechs Börsentage in Folge auf den tiefsten Stand seit Anfang März gefallen war, erholte sich am Mittwoch um 1.64 Prozent auf 3532 Punkte.

10vor10, 15.06.2022, 21.50 Uhr

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