Das britische Pfund macht Ryanair zu schaffen. Die Währung hat sich seit dem Brexit-Votum deutlich abgeschwächt. Und weil die grösste Billig-Airline Europas ihre Ticketpreise nun stärker senken muss als bislang geplant, rechnet die Fluggesellschaft mit kleineren Erträgen.
Gewinn steigt weniger stark
Ryanair geht neu davon aus, dass der Gewinn im laufenden Geschäftsjahr nur noch um sieben Prozent steigen wird, statt der ursprünglich geplanten 12 Prozent. Zwar hat die Airline ihren Sitz in Irland, das bekanntlich keineswegs aus der EU austritt. Doch das Geschäft mit britischen Fluggästen ist wichtig für die irische Airline: Sie tragen rund ein Viertel zum Umsatz bei.
Mit ähnlichen Problemen kämpfen auch andere Unternehmen, deren Erträge nun wegen des schwachen Pfunds schrumpfen. So haben vor Ryanair bereits die Billig-Konkurrentin Easyjet und die British Airways ihre Gewinnziele reduziert.
Wie viele Firmen ziehen ab?
Zum schwachen Pfund hinzu kommt das Problem, dass sich die Flugbranche grundsätzlich über das Geschäft in Grossbritannien sorgt: Sollte der Brexit beispielsweise internationale Grosskonzerne aus Grossbritannien vertreiben, wäre nicht klar, ob als Folge davon auch das Flugvolumen schrumpfen würde. Es könnte also sein, dass künftig weniger Geschäftsleute von und nach Grossbritannien fliegen.
Ryanair jedenfalls plant schon mal die Flucht nach vorn: Das Unternehmen beschafft sich im nächsten Geschäftsjahr 50 neue Flugzeuge. Mit diesen Maschinen will Ryanair gemäss früheren Angaben ausschliesslich das Geschäft ausserhalb Grossbritanniens ausbauen.