Per Los sind die glücklichen 5000 Inderinnen und Inder auserwählt worden, die als erste ein «Freedom 251» erhalten sollen. Der Name ist Programm: 251 Rupien soll es kosten, umgerechnet 3.65 Franken. Nur: Laut Experten kann allein ein Display nicht für unter 20 Franken produziert werden.
Ashok Chadha, Präsident des Herstellers Ringing Bells, gibt zu: «Die Produktionskosten sind höher als die Verkaufskosten.» Das Unternehmen hoffe, durch den Verkauf anderer, teurer Telefone das «Freedom 251» quersubventionieren zu können.
Mit Apps Geld verdienen
Damit geht Ringing Bells ein Risiko ein. Die Konkurrenz im indischen Telefonmarkt ist gross. Und es ist fraglich, ob das Unternehmen genügend der teureren Telefone verkaufen kann, um das «Freedom 251» finanzieren zu können. Chadha sagt, Ringing Bells wolle auch durch vorinstallierte Apps Geld verdienen. Jedes Mal, wenn ein Kunde auf diese Apps tippe, erhalte Ringing Bells Geld vom Hersteller der App.
Letztlich erhofft sich das Unternehmen Geld vom Staat, in indischen Medien kursiert der Betrag von 7,5 Milliarden Dollar. Derzeit besitzen nur 17 Prozent der Inder ein Smartphone, und die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, gerade der armen Landbevölkerung Handys zu ermöglichen. Doch dass die Regierung ein Privatunternehmen durch öffentliche Gelder unterstützt, darf bezweifelt werden. «Ein Risiko besteht immer», sagt Chadha nur.
Nur ein Werbeinstrument?
Bisher ist ein Handy ausgeliefert worden. Die restlichen 4999 sollen diese Woche folgen.
Kritiker vermuten, dass das «Freedom 251» nur ein Werbeinstrument für die anderen Telefone von Ringing Bells ist. 5000 Smartphones mit Verlust zu produzieren ist günstiger als jedes Werbebudget. Werbung kann sich das Unternehmen definitiv sparen – dafür ist der Hype um das «Freedom 251» in den indischen Medien zu gross.