60 Milliarden Dollar: Diese Summe stellten die Schweizerische Nationalbank (SNB) und der Bund zur Verfügung, um die UBS zu stabilisieren. Am 16. Oktober 2008 trat Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf vor die Medien und rechtfertigte diese Summe.
«Der Bundesrat ist sich der ausserordentlichen Tragweite dieses ganzen Massnahmenpakets bewusst», erklärte die damalige Justizministerin, die den schwerkranken Finanzminister Hans-Rudolf Merz vertrat. Angesichts der Wucht der Finanzkrise in Europa sei der Bundesrat davon überzeugt, dass diese Massnahmen Erfolg versprächen und sie bei den Ursachen ansetzten.
«Die UBS hat keine Zeit»
Die Ursache der Krise bei der UBS waren Ramschpapiere, mit denen sich die Grossbank im US-Immobilienmarkt verspekuliert hatte. Diese Hypothekenpapiere wollte damals niemand mehr haben. Ihr Wert war schier ins Bodenlose gefallen. Die UBS konnte die Papiere dank der Rettungsaktion der Nationalbank abtreten. Anders als die UBS könne die Nationalbank auf bessere Zeiten warten, sagte der damalige SNB-Präsident Jean-Pierre Roth: «Wir haben Zeit. Die UBS hat keine Zeit.»
Die angeschlagene Grossbank rang um Kapital, Liquidität, Stabilität – und vor allem um Vertrauen. Für den obersten Bankenaufseher Eugen Haltiner war klar: «Das ist ein Alarmzeichen. Das ist noch nicht eine Katastrophe.» Es zeige, dass man jetzt einschreiten müsse, um das System zu stabilisieren, sagte er damals.
Gewinne liessen auf sich warten
Beantragt hatte diese Staatshilfe UBS-Verwaltungsratspräsident Peter Kurer. «Da müssen Sie das Köfferchen nehmen und den Gang nach Canossa machen», sagte er vor 5 Jahren. Und er hoffte, die UBS werde bereits ein Jahr später wieder Gewinne erwirtschaften. Doch es sollte deutlich länger dauern, bis die schlingernde Bank wieder auf Kurs war.
Nachwehen aus dieser Zeit belasten die UBS nach wie vor. Der Aktienkurs ist noch immer deutlich tiefer als vor der Krise. Und noch heute tauchen regelmässig Altlasten in den Büchern der UBS auf.