Ihr Geschäft betreiben die Privatbanken hauptsächlich aus der Schweiz heraus. Auch mit Kunden aus der EU. Deshalb sind sie zufrieden, dass die EU gestern den Zugang zum EU-Markt nicht erschwert hat, wie der Präsident des Verbandes Schweizer Privatbanken, Christoph B. Gloor, gegenüber SRF darlegt.
Die Situation verschlechtere sich damit zwar nicht, doch der Status quo sei ungenügend, betont Gloor, Teilhaber der Basler Bank La Roche: «Wir brauchen einen deutlich verbesserten Marktzutritt zur EU.»
Wunschliste an die EU
So möchten die Schweizer Privatbanken ihre bestehenden Kunden künftig vor Ort in den jeweiligen Heimatländern betreuen und auch innerhalb der EU aktiv neue Kunden anwerben dürfen. Denn nur damit sei gewährleistet, dass die Vermögensverwaltung weiterhin aus der Schweiz heraus möglich ist.
Dies sei auch wichtig mit Blick auf die Arbeitsplätze in der Schweiz, unterstreicht Nicolas Pictet, Teilhaber der gleichnamigen Genfer Privatbank. Nicht als Bankier, sondern als Schweizer Bürger bedaure er, dass in letzter Zeit zu viele Jobs im Ausland geschaffen worden seien. Damit seien wichtige Talente abgewandert, die die Schweiz derzeit gut gebrauchen könnte.
Mehr vom weltweit wachsenden Kuchen
Das Geschäft mit reichen Kunden laufe derzeit gut, bestätigt Präsident Gloor. Auf den aufstrebenden Märkten würden neue Vermögen geschaffen. Zugleich nehme das Wirtschaftswachstum in Europa und Amerika wieder zu.
Vor allem in den Schwellenländern in Asien oder auch in Osteuropa gibt es viele neue Reiche. Und diese Leute, die viel Geld gemacht haben, wollen dieses jetzt möglichst gut anlegen. Pictet sagt, es gebe im Geschäft der Vermögensverwaltung einen wachsenden Kuchen zu verteilen. Und davon möchten sich die Schweizer Privatbanken ein möglichst grosses Stück abschneiden.
(brut;snep)