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Wirtschaft Traditionskonzern Kuoni soll schwedisch werden

Der Investor EQT macht dem Reisekonzern ein Übernahmeangebot. Der Kuoni-Verwaltungsrat stimmt der Offerte zu. Im letzten Jahr verkaufte das 1906 gegründete Unternehmen sein europäisches Reiseveranstaltergeschäft an den deutschen Rewe-Konzern.

Die Beteiligungsgesellschaft EQT lanciert ein Übernahmeangebot für Kuoni. Damit wird nun umgesetzt, was bereits im Raum stand.

Kuoni-Logo am Hauptsitz in Zürich
Legende: EQT will als neuer Besitzer die 110-jährige Geschichte Kuonis weiterführen. Keystone

EQT offeriert für alle sich im Publikumsbesitz befindenden Namenaktien von Kuoni 370 Franken. Dies entspreche einer Prämie von 60 Prozent auf dem unbeeinflussten, volumengewichteten Durchschnittskurs der Kuoni-Aktien – während der letzten 60 Tage vor dem Tag, als Kuoni Gespräche mit möglichen Übernahmeinteressenten bestätigte.

Wie Kuoni in einer Mitteilung schreibt, unterstützt der Verwaltungsrat die Offerte einstimmig. Auch die Kuoni-Hauptaktionärin, die Hugentobler-Stiftung, stimme zu. Zwischen der Stiftung und EQT sei eine Vereinbarung über die gemeinsame Führung von Kuoni unterzeichnet worden.

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Operative Leitung bleibt bestehen

EQT will gemäss Mitteilung die 110-jährige Geschichte Kuonis weiterführen und das Management in der langfristigen Weiterentwicklung des Unternehmens unterstützen. Dieses soll in neue Dienstleistungen investieren und dafür genügend Kapital erhalten. EQT will das Unternehmen ausserdem von der Börse nehmen.

CEO Zubin Karkaria und das bisherige Managementteam sollen gemäss den Angaben das Unternehmen weiterhin leiten. Die im November 2015 angekündigten operativen Massnahmen zur Umsetzung der definierten Strategie sollen wie geplant 2016 umgesetzt werden.

Aktie auf Höhenflug

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Die Kuoni-Aktie legte an der Schweizer Börse nach dem Übernahmeangebot von EQT im frühen Handel um fast 19 Prozent zu.

Kuoni selbst im Wandel begriffen

Kuoni hatte sich selber radikal umgebaut. Das gesamte Geschäft mit der Organisation und dem Vertrieb von Reisen für Privatpersonen wurde oder wird verkauft. Das europäische Reiseveranstaltergeschäft ging an den deutschen Rewe-Konzern.

Zwei der drei verbliebenen Sparten verkaufen Reisekomponenten an andere Reisefirmen, die dritte bearbeitet im Auftrag von Regierungen Visa-Anträge. Im Zuge des Konzernumbaus war auch die Konzernspitze ausgetauscht worden.

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