Die Beteiligungsgesellschaft EQT lanciert ein Übernahmeangebot für Kuoni. Damit wird nun umgesetzt, was bereits im Raum stand.
EQT offeriert für alle sich im Publikumsbesitz befindenden Namenaktien von Kuoni 370 Franken. Dies entspreche einer Prämie von 60 Prozent auf dem unbeeinflussten, volumengewichteten Durchschnittskurs der Kuoni-Aktien – während der letzten 60 Tage vor dem Tag, als Kuoni Gespräche mit möglichen Übernahmeinteressenten bestätigte.
Wie Kuoni in einer Mitteilung schreibt, unterstützt der Verwaltungsrat die Offerte einstimmig. Auch die Kuoni-Hauptaktionärin, die Hugentobler-Stiftung, stimme zu. Zwischen der Stiftung und EQT sei eine Vereinbarung über die gemeinsame Führung von Kuoni unterzeichnet worden.
Operative Leitung bleibt bestehen
EQT will gemäss Mitteilung die 110-jährige Geschichte Kuonis weiterführen und das Management in der langfristigen Weiterentwicklung des Unternehmens unterstützen. Dieses soll in neue Dienstleistungen investieren und dafür genügend Kapital erhalten. EQT will das Unternehmen ausserdem von der Börse nehmen.
CEO Zubin Karkaria und das bisherige Managementteam sollen gemäss den Angaben das Unternehmen weiterhin leiten. Die im November 2015 angekündigten operativen Massnahmen zur Umsetzung der definierten Strategie sollen wie geplant 2016 umgesetzt werden.
Kuoni selbst im Wandel begriffen
Kuoni hatte sich selber radikal umgebaut. Das gesamte Geschäft mit der Organisation und dem Vertrieb von Reisen für Privatpersonen wurde oder wird verkauft. Das europäische Reiseveranstaltergeschäft ging an den deutschen Rewe-Konzern.
Zwei der drei verbliebenen Sparten verkaufen Reisekomponenten an andere Reisefirmen, die dritte bearbeitet im Auftrag von Regierungen Visa-Anträge. Im Zuge des Konzernumbaus war auch die Konzernspitze ausgetauscht worden.