Der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH will auf Ende Jahr aus dem Wirtschaftsdachverband Economiesuisse austreten. Der Vorstand ist mit den Leistungen und der Position von Economiesuisse im «Swissness»-Dossier nicht zufrieden.
Dabei geht es um den Schutz des Labels «Swiss Made». Der Bundesrat will, dass dafür bei allen industriellen Produkten mindestens ein Wertanteil von 60 Prozent aus der Schweiz stammt. Dies unterstützt der FH. Doch Economiesuisse, welche die Interessen einer grossen Zahl unterschiedlichster Unternehmen vertritt, ist gegen eine allgemeingültige Regel für die Industrie.
Damit blockiere der Wirtschaftsdachverband nicht nur die Stärkung des «Swiss Made»-Labels, sondern schwäche es sogar, schreibt der FH. Deren Präsident Jean-Daniel Pasche betont gegenüber SRF, der Schutz des Labels «Swiss Made» sei für die Uhrenindustrie ein zentrales Thema. «Wir zählen auf ein besseres Label 'Swiss Made'», so Pasche weiter. Deshalb unterstütze der Uhrenverband die bundesrätliche Lösung.
Je nach Branche unterschiedliche Vorgaben?
Economiesuisse seinerseits betont in einer Stellungnahme, man habe sich bei der Swissness-Vorlage stets für einen Schutz mittels branchenspezifischen Lösungen und insbesondere für 60 Prozent speziell für die Uhrenindustrie eingesetzt. Eine bestimmte branchenspezifische Lösung dürfe aber den anderen Branchen nicht aufgezwungen werden.
Dazu sagt FH-Präsident Pasche, sein Verband habe von Anfang an den Bundesrats-Vorschlag unterstützt. Die Kompromisslösung von Economiesuisse bezüglich der Uhrenindustrie sei zu spät gekommen: «Das hat Unruhe geweckt und Missverständnisse verursacht.» Deswegen bleibe der FH bei seiner klaren Position.
Der Wirtschaftsdachverband betont in seiner Mitteilung, es würden nun Gespräche mit dem FH geführt über die künftige Art und Weise der Zusammenarbeit. Denn schliesslich würden die übrigen Aktivitäten von Economiesuisse vom FH nicht in Frage gestellt.