Fünfeinhalb Jahre nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers ziehen die USA die Zügel auch für ausländische Grossbanken an. Die Notenbank Fed verabschiedete strengere Regeln für das Eigenkapital, die Liquidität und das Risikomanagement.
Finanzieller Puffer
Im Kern werden die US-Tochterfirmen ausländischer Banken von den amerikanischen Regulierungsbehörden nun ähnlich behandelt wie einheimische Institute. So soll sichergestellt werden, dass im Falle einer neuerlichen Krise ein ausreichender finanzieller Puffer in den Vereinigten Staaten zur Verfügung steht. Bislang reichte es, wenn die ausländische Konzernmutter genügend Kapital nachweisen konnte.
Der Vorschlag zur Verschärfung der Regeln wurde bei der Ratssitzung in Washington einstimmig angenommen. Als Folge der kontroversen Diskussionen treten die Auflagen allerdings erst am 1. Juli 2016 und damit ein Jahr später als ursprünglich geplant in Kraft.
Internationaler Streit um neue Regeln
Im Vorfeld hatte es international Streit um die neuen Regeln gegeben. Denn lange herrschte Einigkeit darüber, dass die Aufsichtsbehörden in den jeweiligen Heimatländern der Finanzinstitute für deren Regulierung zuständig seien.
Seit den Erfahrungen der Finanzkrise hat sich diese Sichtweise in den USA jedoch geändert. Die Europäer drohen nun ihrerseits mit härteren Regeln für US-Banken, die in Europa Geschäfte machen.