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Wirtschaft «Window Dressing»: Eine Schönheitskur für Aktienportfolios

Aufs Jahresende nochmal rausputzen und hübsch machen. Dies ist auch im Anlagegeschäft weit verbreitet. Hier hübschen die Vermögensverwalter Ende Jahr noch schnell ihre Portfolios auf. Der Nutzen wird jedoch bezweifelt.

Auch Aktienportfolios haben ein Erscheinungsbild: Ein hübsches Portfolio hat viele Aktien, die übers Jahr schön an Wert zugelegt haben und deren Aktienkurse gestiegen sind. Hässlich dagegen wirken Portfolios, die mit lauter Verliereraktien bestückt sind.

Den Verliererpapieren geht's an den Kragen

In den letzten Handelstagen des Jahres werden verschiedene Portfolios noch aufgehübscht. Portfoliomanager werfen die hässlichen Verliererpapiere kurzerhand raus und ersetzten sie durch die schönen Gewinnerwertschriften.

Bei den meistgehandelten Aktien in der Schweiz dürften so zum Beispiel die Aktien vom Ölbohrkonzern Transocean oder vom Zementmulti LafargeHolcim durch den Biotechtitel Actelion oder das Papier des Agrarchemieproduzenten Syngenta ersetzt werden.

«Window Dressing» heisst dieses Hübschmachen im Börsenjargon. Frei übersetzt «Schaufensterdekorieren» – in Anlehnung an das alljährliche weihnachtliche Schaufernsterschmücken im Detailhandel.

Eigentlich verpönt

Ob der Sparfranken dann auch gut angelegt ist? Verschieden Studien aus den USA bezweifeln es. Window Dressing ist deshalb eigentlich in der Finanzwelt verpönt. Trotzdem kommt es an der Börse in diesen Tagen hin und wieder zu unerklärlichen Zuckungen. Für Beobachter ein Zeichen, dass Banker ihre Portfolios noch schnell hübsch machen aufs Jahresende.

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