Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht dieses Jahr an die beiden Ökonomen Oliver Hart und Bengt Holmström. Das teilte die Königlich-Schwedische Wissenschaftsakademie am Montag in Stockholm mit.
@MIT gratuliert Professor Bengt Holmström
Die beiden Forscher werden für ihre Arbeiten zur Kontrakt-Theorie ausgezeichnet. Ihre Forschungen seien wertvoll für das Verständnis von Vertragskonstrukten, etwa bei der performance-abhängigen Entlöhnung von Top-Managern, hiess es zur Begründung. Die Vertragstheorie befasst sich mit der bestmöglichen Gestaltung von Verträgen zwischen Wirtschaftssubjekten. Die Forschung der beiden Geehrten könne als Grundlage dienen für Strategien etwa in der Gesetzgebung, begründet das Nobelpreiskomitee seinen Entscheid.
Hart ist Amerikaner und in England geboren. Er lehrt an der Harvard University. Der Finne Holmström ist Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT).
Hart sagte in einer ersten Reaktion auf die Preisvergabe, er habe seine Frau umarmt und dann mit seinem Kollegen Bengt Holmström telefoniert. Holmström zeigte sich «sehr überrascht» über die Auszeichnung: «Ich habe das überhaupt nicht erwartet», sagte der Vertragsforscher. Er sei «sehr glücklich und dankbar» über die Auszeichnung.
Preis von schwedischer Reichsbank gestiftet
Die mit acht Millionen schwedischen Kronen (rund 830'000 Euro) dotierte Auszeichnung geht anders als die klassischen Nobelpreise nicht auf das Testament des schwedischen Erfinders Alfred Nobel zurück.
Die schwedische Reichsbank stiftete den Preis 1968 nachträglich, um bedeutende Ökonomen zu würdigen. Der erste Preis wurde 1969 verliehen. Seitdem sind vor allem Ökonomen aus den USA ausgezeichnet worden.