- Das World Economic Forum in Davos hat eine neue Co-Leitung ernannt.
- Larry Fink und André Hoffmann übernehmen die Leitung des Weltwirtschaftsforums WEF interimistisch, wie das Forum in einer Mitteilung schreibt.
- Der bisherige Interimsleiter, der frühere Nestlé-Chef Peter Brabeck, tritt von seinem Amt zurück.
- WEF-Gründer Klaus Schwab wurde derweil teilweise durch das WEF von Vorwürfen gegen ihn entlastet. Er liess in einer Stellungnahme erklären, er werde sich nun seiner wissenschaftlichen Arbeit widmen.
Seit dem überraschenden Abgang von WEF-Gründer Klaus Schwab im April diesen Jahres hatte der ehemalige Nestlé-Chef Peter Brabeck das Weltwirtschaftsforum interimistisch geleitet. Er habe seinen Rücktritt vor zwei Tagen eingereicht, sagte Brabeck gegenüber dem «Blick».
Nun werden Larry Fink und André Hoffmann mit der Co-Leitung des Weltwirtschaftsforums betraut. In einem am Abend auf der Website des WEF veröffentlichten Statement zeigen sich die beiden neuen Interimspräsidenten optimistisch. «Die Welt ist zersplitterter und komplexer denn je, aber der Bedarf an einer Plattform, die Unternehmen, Regierungen und die Zivilgesellschaft zusammenbringt, war noch nie so gross», heisst es darin.
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Bild 1 von 2. Der Unternehmer André Hoffmann ist Vizepräsident im Verwaltungsrat des Basler Pharmaunternehmens Roche. Er gilt als einer der reichsten Schweizer. Bildquelle: KEYSTONE/Georgios Kefalas.
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Bild 2 von 2. Larry Fink ist ein US-amerikanischer Milliardär und Unternehmer, der als Gründer und Vorstandsvorsitzender des weltgrössten Vermögensverwalters Blackrock amtet. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Mark Lennihan.
«Wir fühlen uns geehrt, diese Führungsrolle vorübergehend in einer für das Weltwirtschaftsforum entscheidenden Phase zu übernehmen. Während die Organisation in ein neues Kapitel eintritt, blicken wir mit Klarheit, Zielstrebigkeit und Zuversicht auf die fortdauernde Mission des Forums», lassen sich Fink und Hoffmann in der Mitteilung des WEF weiter zitieren.
WEF-Gründer Klaus Schwab teilweise entlastet
Zudem entlastete das WEF in einer zeitgleich veröffentlichten Mitteilung seinen Gründer Klaus Schwab sowie dessen Frau Hilde: Nach «gründlicher Prüfung aller Fakten» sei der Vorstand zum Schluss gekommen, dass sich die Organisation zwar «in Richtung eines institutionelleren Modells» entwickeln müsse, es aber keine Beweise für ein wesentliches Fehlverhalten von Klaus Schwab sowie seiner Frau gegeben habe.
Ende April hatte der WEF-Stiftungsrat eine externe Untersuchung gegen Schwab wegen möglicher Unregelmässigkeiten in der Amtsführung eingeleitet. Konkret ging es um Vorwürfe der Bereicherung sowie um Machtmissbrauch. Ausgelöst hatte die Vorwürfe ein anonymer Whistleblower-Brief. Schwab wies die Vorwürfe umgehend als «bösartig» zurück.
Man habe geringfügige Unregelmässigkeiten festgestellt, die auf eine unklare Abgrenzung zwischen Schwabs persönlichen Beiträgen und der Tätigkeit des Forums zurückzuführen seien, heisst es in der Mitteilung weiter. Diese spiegelten allerdings «eher ein tiefes Engagement als die Absicht eines Fehlverhaltens» wider. Der Vorstand habe Massnahmen ergriffen, um alle im Rahmen der Untersuchung festgestellten Probleme zu beheben.