- Zum Start der Berufslehren sind auch in diesem Jahr noch viele Lehrstellen in den Betrieben unbesetzt.
- Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich der Mangel an Lehrlingen jedoch etwas entschärft.
Heute Montag starten in einigen Betrieben die ersten Auszubildenden in ihre Berufslehre. Doch noch immer sind viele Lehrplätze unbesetzt. Auf der Lehrstellenplattform Yousty sind derzeit etwa knapp 8200 Lehrstellen ausgeschrieben. Die meisten davon im Detailhandel, als Koch oder Köchin und als Fachmann oder Fachfrau Gesundheit.
Wir sehen, dass es weniger noch offene Lehrstellen für dieses Jahr hat.
Trotzdem sei ein positiver Trend zu beobachten, erklärt Domenica Mauch, Geschäftsführerin von Yousty. Denn im selben Zeitraum vor einem Jahr seien noch etwas mehr als 9000 Ausbildungsplätze unbesetzt gewesen. «Dieses Jahr wurden also mehr Lehrstellen besetzt, und das ist auf jeden Fall eine sehr positive Entwicklung.»
Mehr Lehrlinge und Lehrstellenmarketing
Mauch begründet dies einerseits damit, dass schlicht mehr Jugendliche eine Lehrstelle suchten. Andererseits hätten auch die Betriebe und Berufsverbände in letzter Zeit stark auf Lehrstellenmarketing gesetzt.
So würden sie unter anderem an den Berufsmessen oder an den Swiss Skills, aber auch über die Sozialen Medien Einblicke in die Berufe geben, so Mauch. Jugendliche würden so frühzeitig und sehr spielerisch angesprochen.
Die Herausforderungen bleiben jedoch bestehen. Dies auch angesichts dessen, dass sich beim Fachkräftemangel in den nächsten Jahren generell keine Besserung abzeichnet, denn unter anderem stehen viele Pensionierungen bevor.
Zudem gab es in gewissen Berufen in den letzten zehn Jahren einen starken Rückgang bei den Lehrlingszahlen. So nahm etwa die Zahl der Lehreintritte bei der Ausbildung zur Köchin oder zum Koch um 14 Prozent und jene im Strassenbau um vier Prozent ab.
Trendwende beim Maurerhandwerk
Beim Beruf Maurerin oder Maurer sind die Lehreintritte über diese Zeitspanne sogar um rund ein Viertel zurückgegangen. Anfang Juli in diesem Jahr wurden für die Maurerausbildung noch gut 250 Auszubildende gesucht. Matthias Engel, Sprecher beim Baumeisterverband, ist dennoch optimistisch. Denn in den letzten Jahren habe sich eine Trendwende abgezeichnet.
Bei den Maurerlehrlingen stellen wir seit 2019 eine Stabilisierung fest.
«Bei den Maurerlehrlingen stellen wir seit 2019 eine Stabilisierung fest. Seit dann sind es eigentlich jeden Sommer gleich viele Lehrlinge.» Hinzukomme, dass 2024 sogar ein Anstieg von zehn Prozent an neuen Auszubildenden festgestellt worden sei, so Engel.
Auch die Baubranche habe in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen auf den Betrieben angepasst und beispielsweise in Tiktok-Werbung investiert. Sein Fazit: «Die Leute wollen wieder auf den Bau und wir sind zuversichtlich, dass das auch 2025 so ist.»