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Die Kantonspolizei St. Gallen stellte einen Unfall nach, um Gaffer zu kontrollieren.
Keystone
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Wenn gaffen gefährlich wird

Ein kurzer Blick, ein leichtes Abbremsen: Wer an einem Unfall vorbeifährt, der sieht in der Regel hin – ein menschlicher Reflex. Wer länger schaut, mit dem Handy fotografiert oder filmt, wird aber selber zur Gefahr. Was kann man tun, um Gaffen zu verhindern? Der «Treffpunkt» geht diesen Fragen nach.

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«Das sind weitgehend automatisierte Sachen», erklärt Uwe Ewert, ehemaliger Verkehrspsychologe bei der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu), das Phänomen des Gaffens. Nur: «Wer gafft, könnte selber einen Unfall verursachen», hält Stefan Oberlin fest, Sprecher der Kantonspolizei Zürich. Deshalb droht Gaffern auch eine Busse, weil sie gegen Artikel 31 des Strassenverkehrsgesetzes verstossen. Dieser besagt, dass der Lenker sein Fahrzeug ständig beherrschen muss.

Aber nicht nur auf der Strasse können Gaffer gefährlich werden. Ein Beispiel aus dem Jahr 2011 in der Stadt Solothurn zeigt, wie Gaffer die Arbeit der Rettungskräfte behindern können. Damals vergingen wertvolle 35 Minuten, bis jemand die Feuerwehr alarmierte – obschon sich bereits eine grosse Menschentraube vor dem Brand versammelt hatte und auch erste Bilder des Feuers auf den Online-Medien zu sehen waren. «35 Minuten sind eine lange Zeit und können entscheidend sein», erklärt der damalige Feuerwehrkommandant Martin Allemann. Trotzdem will er nicht gegen Gaffer wettern: «Ansonsten hatten wir nie Probleme, dass uns Gaffer im Weg standen», bilanziert er.

Wann wird gaffen gefährlich? Und was kann man tun, um Gaffen zu verhindern? Der «Treffpunkt» geht diesen Fragen nach.

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