Der Name ist Programm: SRF 1-Moderatorin Christina Lang präsentiert in «Lang ist's her» Perlen aus dem SRF-Archiv. Jetzt geht die Videoserie in die 2. Staffel. Alle Folgen:
Die 1960er-Jahre – das war die Zeit, als die Frauen in der Schweiz noch kein Stimm- und Wahlrecht hatten (erst 1971 eingeführt), sie immer noch die Erlaubnis des Ehemannes brauchten, wenn sie einen Beruf ausüben wollten (bis 1987), und der TV-Kommentator Dinge sagte wie: «Denn was können Frauen besser als putzen?» Oder: «Was ist ein Gesicht? Das Persönlichste, das eine Frau zu geben hat.» Die Frau sollte ihre Qualitäten im Haus und am Herd einbringen. In der Öffentlichkeit sollte sie alleine mit ihrer Schönheit glänzen.
SRF Archiv: Das Bild der Frau in den 1960er-Jahren
Und heute?
Der Weg der Frau in die Öffentlichkeit war – und bleibt – steinig. Bis heute sind die Unterschiede zwischen Mann und Frau in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft markant. Sogar bei Dienstleistungen werden die Geschlechter unterschiedlich behandelt. Ein paar Zahlen und Fakten:
Auf der Lohnabrechnung der Frauen sind im Durchschnitt jeden Monat 1455 Franken weniger als bei den Männern. 44 Prozent der Lohndifferenz können nicht mit objektiven Faktoren (berufliche Stellung, Dienstjahre oder Ausbildungsniveau etc.) erklärt werden. (
Quelle: Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann
)
2019 sitzen im nationalen Parlament 71 Frauen (= Frauenanteil von 28,9 Prozent). Im Nationalrat beträgt der Frauenanteil 32 Prozent, im Ständerat 15,2 Prozent. (
Quelle: parlament.ch
)
Seit 2013 gilt das neue Namensrecht, das im Bereich der Namenswahl Gleichberechtigung schafft. Nach wie vor geben die meisten Frauen ihren Ledignamen bei der Heirat auf. 2017 übernahmen 72,3 Prozent der Frauen den Namen des Ehemannes, nur 2,3 Prozent der Männer übernahm den Namen der Partnerin. (
Quelle: BfS)
Frauen arbeiten immer noch deutlich häufiger Teilzeit als Männer: Bei den Vollzeit-Erwerbstätigen (über 90 Prozent angestellt) machen die Frauen aktuell lediglich 30,2 Prozent aus, bei den Teilzeit-Arbeitnehmenden machen sie 74,5 Prozent aus. (
Quelle: BfS
)
In Unternehmensleitungen und Vorgesetztenfunktionen machen Frauen 36,1 Prozent aus. (
Quelle: BfS
)
Die Berufswahl ist immer noch markant durch das Geschlecht geprägt. In den Gesundheitsberufen und im Sozialbereich (ohne Studium) machen Frauen rund 91 Prozent bzw. 85 Prozent der Einsteigerinnen aus. In der Informatik und in den technischen Berufen beträgt der Frauenanteil bei den Einsteigern dagegen je rund 7 Prozent. (
Quelle: BfS
)
Frauen werden aufgrund ihres Geschlechts stärker zur Kasse gebeten: Vor allem bei Dienstleistungen, z.B. beim Coiffeur (Kurzhaarfrisuren für Frauen sind teurer als für Männer) und in der Textilreinigung (Blusen kosten mehr als Herrenhemden) legen Frauen drauf. Dafür zahlen Männer zum Teil in Clubs oder auf Dating-Portalen mehr. (
Quelle: Antidiskriminierungsstelle des Bundes
)
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