90'421'491 Youtube-Views hat der Ankündigungs-Trailer des Videospiels «Grand Theft Auto VI» in den ersten 24 Stunden seit Upload am späten Montagabend erreicht. Mehr als jedes andere Nicht-Musikvideo innerhalb eines Tages auf der Plattform, wie Guinness World Records bekanntgibt.
Während auf Bildebene die beeindruckende Spielwelt rund um die fiktive, von Miami inspirierte Metropole Vice City präsentiert wird, schallt aus den Boxen «Love Is a Long Road» von Tom Petty – die B-Seite des grössten Hits des Amerikaners: «Free Fallin'» von 1989. Fans verstricken sich bereits in Theorien, inwiefern die Lyrics des Lieds auf die Story des Games anspielen.
Ein ganz neues Publikum
Die Labelbosse von Universal Music reiben sich derweil die Hände: Innerhalb rund eines Tages sind die Streams um knapp 37'000 Prozent gestiegen, wie Spotify gegenüber diversen Portalen vermeldet. Insgesamt 12,5 Millionen Plays verzeichnet das Stück am Donnerstagnachmittag auf der Plattform und 2,5 Millionen auf Youtube, wo tausende Userinnen und User sich in den Kommentaren über diesen ersten Auszug aus dem GTA-VI-Soundtrack freuen.
Darunter sind gemäss Comments viele, die den Song vorher nicht gekannt haben. Und den 2017 verstorbenen Tom Petty auch nur vom Hörensagen. Dabei sind der Amerikaner und die erfolgreiche Gamereihe schon länger verbandelt. Im 2004er «Grand Theft Auto: San Andreas» war «Runnin' Down a Dream» zu hören – notabene vom selben Album wie «Love Is a Long Road»: «Full Moon Fever».
Geschieht ein Kate-Bush-Wunder?
Die GTA-Serie ist bekannt für ihre geschmackssicheren Soundtracks und clevere Auswahl von Trailer-Songs. Die Verantwortlichen haben es sogar geschafft, eine Musikkarriere anzuschieben: Im Release-Video zu GTA V vor mehr als zehn Jahren (jep, so lange ist das schon her) war «Sleepwalking» von The Chain Gang of 1974 zu hören, das danach zu einem kleinen Internet-Hit wurde und mittlerweile knapp 50 Millionen Plays auf Spotify verzeichnet.
Ob «Grand Theft Auto VI» es schafft, Tom Pettys «Love Is a Long Road» zu einem Viral-Hit zu machen, wird sich in den kommenden Wochen und Tagen zeigen. Die nötige Strahlkraft dafür hat das Game durchaus, schliesslich wurden vom Vorgänger über 190 Millionen Exemplare verkauft und damit umgerechnet rund sieben Milliarden Franken umgesetzt.
Zum Vergleich: Die erste Staffel der Serie «Wednesday» wurde laut Netflix 252-Millionen-mal gestreamt und verhalf dem 1981er «Goo Goo Muck» von The Cramps zu Internet-Fame. Und im Sommer 2022 stürmte dank der vierten Staffel von «Stranger Things» (140 Millionen Views, sagt Netflix) «Running up that Hill» von Kate Bush aus dem Jahr 1985 die Charts und biss sich dort für Wochen fest.
