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Schweizer Musiktag Top 10 Wieso wir mehr Top 10-Listen machen sollten

Unser Star am Schweizer Musiktag ist die Top 10-Liste. Sie ist mehr als eine Aufzählung von Lieblingssongs. Solche Listen sind ähnlich wichtig wie ausgewogene Nahrung, genügend Bewegung und der Exzess. Sie bedeuten Leben. Für uns selbst und die Songs, welche wir auf diese Listen setzen.

Um am Musiktag die Schweizer Musik zu feiern, forderten wir euch auf, uns Top 10-Listen zu senden. Die Idee fand Anklang. Wir wurden mit Listen überhäuft und das freut nicht nur uns. Das freut vor allem die Songs auf euren Listen.

Denn: das Schlimmste, was einem Song begegnen kann, ist Gleichgültigkeit. Mit Ablehnung kann er umgehen. Mit Zuneigung meistens auch. Interessiert sich niemand (mehr) für ihn, leidet und stirbt er in relativ kurzer Zeit. Um gute Songs vor dem sicheren Tod zu retten, wurde die Top 10-Liste erfunden. Sie hat die Kraft, Songs aus dem Tal der Vergessenheit zu holen oder sie ganz einfach auf ein Podest zu hieven. Und dies hilft nicht nur den Songs.

Gregi Sigrist

Gregi Sigrist

Musikjournalist für Pop/Rock von Schweizer Radio und Fernsehen

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Im Musik-Blog schaut er auf, unter und hinter aktuelle Musikthemen und ihre Nebengeräusche.

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Top 10-Listen sind unsere Freunde. Sie helfen uns dabei, die Song-Release-Lawinen zu überleben und die für uns wichtigen Perlen rauszufiltern. Die Top 10-Liste gibt uns Sicherheit und hilft unserem Gehirn, Dinge zu ordnen. Sie ist ein personalisierter Relevanz-Filter und gibt unserer Musiksammlung und den darin gespeicherten Songs Gewicht.

Man kann aber auch Top 10-Listen über beste Sätze machen. «Wir wollen wissen, dass es uns gibt. Und wenn wir rappen, ist das ein Beweis für unsere Existenz», sagt der Berner Rapper Greis in der aktuellen SRF-Doku «Uf Takt». Ist das der vielleicht der beste Satz der zehnteiligen Serie über 30 Jahre Mundart-Rap? Oder gehört Baze an die Spitze der Liste? «Ich bin nicht auf dieser Welt, um etwas möglichst gut zu machen, was jemand anderes besser kann. Ich bin hier, um etwas zu machen, was nur ich kann».

Wer fehlt in der Doku? Wer sind die Top 10-Fehlenden? Auf wen hätte man verzichten können oder sogar sollen? Sprich: Wie sieht die Top 10-Liste der Überflüssigen aus? Hinter banal wirkenden Listen stecken oft grosse (innere) Diskussionen. Bei seriös entstanden Top 10-Listen geht es darum, sich mit etwas wirklich und tief auseinanderzusetzen.

In Zeiten, in welchen man immer und überall zu allem Zugang hat und nicht selten Zeit mit Dingen verschwendet, welche einen vielleicht gar nicht so wirklich interessieren, sind Top 10-Listen wichtiger denn je. Sie zwingen uns dazu, Entscheide zu treffen. Sie fordern eine Auswahl. Sie begrenzen das Spielfeld in der Breite und ermöglichen dadurch die so oft vermisste Tiefe.

Top 10-Listen sind einfach gut. Am allermeisten …

  1. … für dich
  2. … für die Musik
  3. … für deine Zeit
  4. … für deine Freunde
  5. … für dein Gehirn
  6. … für die Zukunft
  7. … für deine Playlists
  8. … für deine Gäste
  9. … für ein bisschen weniger ist mehr
  10. … für die Nostalgie

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