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«Murder on the Dancefloor» geht viral – dank einer Nacktszene
Aus Musik und Sport vom 05.01.2024. Bild: KEYSTONE/AP/LIONEL CIRONNEAU/AMAZON/SRF
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Nach über 20 Jahren «Murder on the Dancefloor» geht viral – dank einer Nacktszene

Die Psychothriller-Comedy «Saltburn» strotzt vor denkwürdigen Szenen. Und schafft es, dass «Murder on the Dancefloor» von Sophie Ellis-Bextor aus dem Jahr 2001 auf Social Media explodiert.

Das Jahr 2024 ist noch keine Woche alt und hat bereits seinen ersten Viral-Hit: Der 2001er-Pop-Ohrwurm «Murder on the Dancefloor» von Sophie Ellis-Bextor läuft aktuell heiss auf Streaming-Plattformen und Social Media.

Grund dafür ist die Film-Überraschung «Saltburn», die seit dem 22. Dezember bei Amazon Prime läuft und mit einer guten Handvoll absurder und unerwarteter Szenen aufwartet. Der Song der Engländerin ist der Soundtrack der wohl irrwitzigsten Situation und passt unfassbar gut zum Gezeigten.

Spoiler sollen an dieser Stelle vermieden werden – nur so viel, falls die Frage beim Schauen aufkommt: Der in dieser Szene nackte Hauptdarsteller Barry Keoghan trägt keine falschen Körperteile, wie er gegenüber «Entertainment Weekly» klarstellt.

1.5 Millionen Plays an Silvester

Gemäss «People» wurde «Murder on the Dancefloor» an Silvester 15 Millionen Mal auf Spotify gestreamt – mehr als jemals zuvor an einem einzigen Tag, was einen Anstieg von 340 Prozent bedeutet. Entsprechend zog das Lied in die Spotify-Viral-Charts ein, wo es am Samstag Platz 15 belegte.

Diese Woche ist das Lied wieder in die britischen Charts eingestiegen und bis auf Platz acht geklettert. In der Schweizer Hitparade zeigt sich dieser Siegeszug voraussichtlich noch nicht so gleich; zuletzt war das Stück am 10. November 2002 in unseren Charts.

Über 200'000 Tiktoks mit dem Song

Massgeblich am erneuten Erfolg von Sophie Ellis-Baxtors Pop-Darling beteiligt ist wie so oft Tiktok. Die Userinnen und User der Social-Media-Plattform haben seit Mitte November («Saltburn» lief in ausgewählten Kinos in den USA und Grossbritannien) mehr als 180'000 Posts mit einem Snippet des Songs hochgeladen. 44'000 weitere Posts gibt’s mit einem anderen Snippet. Entsprechend ist «Murder on the Dancefloor» diese Woche auf Platz 32 der US-Tiktok-Charts eingestiegen.

Die Sängerin selbst sprang schnell auf den Hypezug auf und tanzte an Silvester passend zur grossen Partyszene des britischen Comedy-Psychothrillers.

Gegenüber «The Independent» zeigt sie sich begeistert über die Filmszene und den Viral-Erfolg: «Das ist ganz schön wild, aber ich find’s super. Ich mochte es schon immer, dass ich nicht wirklich Kontrolle darüber habe, was mit meiner Musik passiert.»

Neues Leben für alte Hits

Das «Murder on the Dancefloor»-Revival erinnert an den Erfolg von Kate Bushs 1985er-Hit «Running Up That Hill» im Frühling/Sommer 2022 dank der vierten Staffel von «Stranger Things». Der Viral-Effekt war dabei jedoch ungleich grösser, nahmen die Spotify-Streams damals schliesslich um satte 9900 Prozent zu.

TV-Shows und Filme bescheren Hits aus vergangenen Tagen immer wieder einen zweiten Frühling. Die 2009 ausgestrahlte Pilotfolge der Musical-Serie «Glee» machte Journeys Single «Don't Stop Believin'» aus dem Jahr 1981 einem ganz neuen Publikum zugänglich.

Der Kultstreifen «Trainspotting» (1996) gibt dank «Lust for Life» (1977) von Iggy Pop gleich von Anfang an Vollgas. Die Szene mit Queens «Bohemian Rhapsody» (1975) in «Wayne’s World» (1992) ist legendär. Und es ist unmöglich, beim Schluss von «Fight Club» (1999) nicht durchgehend Hühnerhaut zu haben – «Where Is My Mind?» (1988) von den Pixies sei Dank.

SRF 3, 5.1.2023, 15:15 Uhr

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