Dass Barack Obama wiedergewählt wird, schien vor dem 6. November für den Direktoren der schweizerisch-amerikanischen Handelskammer wahrscheinlich. Aber: «Für die Schweiz ist der Ausgang der Wahl irrelevant.»
Als der Schweizer als Sechsjähriger mit seinen Eltern das erste Mal in New York war, begann sein Interesse für das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. In den 80er Jahren lernte Martin Naville als Student an einer amerikanischen Universität Land und Leute intensiv kennen, durfte sogar dem damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter die Hand schütteln.
Heute vermittelt der promovierte Jurist zwischen der Schweiz und den USA. Weshalb er den Steuerstreit als einziges Problem der beiden Länder betrachtet, warum er die USA als «durchschnittlichen Schüler mit Potential» bezeichnet und wo sich die Schweiz vom «grossen Bruder USA» ein Stück abschneiden könnte, darüber sprach Martin Naville am Abend vor der US-Präsidentschaftswahl im Focus mit Anna Maier.