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Absurd teure In-App-Käufe Fünfjähriger Bub verzockt innert kürzester Zeit 700 Franken

Das Spiel Gardenscapes sei für die maximale Abzocke konstruiert, sagt der Vater des Jungen. So falsch ist das nicht.

Dieser Znacht bleibt wohl noch länger in Erinnerung: Papa war am Kochen und hat in dieser Zeit seinen knapp fünfjährigen Sohn am iPad Gardenscapes spielen lassen. Bei diesem vermeintlichen Gratisspiel muss man einen heruntergekommenen Garten verschönern. Freigegeben ist es ab vier Jahren. Später in der Nacht meldet sich Vaters Handy: Mails von Apple und eine SMS seiner Kreditkartenfirma: «Die haben mir geschrieben, sie hätten verdächtig hohe Beträge festgestellt», sagt der Papa im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».

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700 Franken sind weg

Es stellt sich heraus: Der Sohnemann hat, ohne es zu wissen, innerhalb einer guten Stunde In-App-Käufe für 700 Franken getätigt. Und die Abrechnung, die «Espresso» vorliegt, zeigt: Die Optionen, die der Bub gekauft hat, kosten bis zu 100 Franken. «Das kann doch einfach nicht sein bei einem Spiel, das für kleine Kinder freigegeben ist», ärgert sich der Vater.

Er sei ihm bewusst, dass er besser hätte aufpassen müssen; dass er sein Tablet so hätte einstellen müssen, dass solche Käufe gar nicht möglich sind. «Natürlich kann man sagen, dass ich selbst schuld bin.» Aber für ihn ist klar: «Dieses Spiel ist vom Entwickler für die maximale Abzocke konstruiert.» Und besonders stossend finde er das Verhalten von Apple. Sein Antrag auf Rückerstattung sei zweimal abgelehnt worden. «Dabei kann man als Grund für die Rückerstattung angeben, der Kauf sei durch einen Minderjährigen erfolgt.»

Keine Antworten von Playrix und Apple

Das Spiel Gardenscapes stammt aus dem Hause Playrix. Das Unternehmen wurde einst in Russland gegründet und hat heute seinen Sitz in Irland. Auf die Anfrage von SRF hat der Spielentwickler nicht reagiert. Und auch Apple beantwortet die konkreten Fragen von SRF nicht. «Weshalb gibt es in diesem Fall keine Rückerstattung gibt? Wie gross ist Apples Anteil an In-App-Käufen von Gardenscapes?» Diese und weitere Fragen bleiben unbeantwortet.

Als Vater oder Mutter sollte man ein Spiel immer zuerst auch selbst spielen. So sieht man, in welche Welt das Kind eintaucht.
Autor: Tanja Eder SRF Digitalredaktion

Apple sendet stattdessen Links auf die eigenen Supportseiten und schreibt: «Einkäufe erfordern die Eingabe eines Passworts (alternativ Touch-ID, Face-ID), bzw. je nach vorgenommener Einstellung, spätestens 15 Minuten nach erfolgter Eingabe eines Passworts die erneute Eingabe durch die mit der Apple-ID angemeldeten Person.» Sinnvollerweise solle man seinem Kind eine eigene Apple-ID anlegen «mit entsprechenden (eingeschränkten) Berechtigungen».

SRF-Digitalexpertin: «Gardenscapes ist eine Geldmaschine»

Tanja Eder arbeitet für die SRF-Digitalredaktion. Sie erklärt: «Handyspiele, insbesondere Gratisspiele, müssen Geld generieren. Das machen sie teilweise sehr aggressiv – das sind dann eigentliche Geldmaschinen. Gardenscapes ist so ein Spiel.» Und das funktioniere ganz gut: «Entwickler Playrix hat noch weitere solche Gratisspiele auf dem Markt und damit im Jahr 2022 rund anderthalb Milliarden Dollar generiert.»

Umso wichtiger sei es, bei jenen Geräten, auf denen die Kinder spielen, Einschränkungen festzulegen. Und wer wirklich ein Spiel für Kinder suche, solle sich nicht auf die Altersfreigaben in den App-Stores verlassen. Besser sei es, nach konkreten Empfehlungen zu suchen. «Und als Vater oder Mutter sollte man ein Spiel immer zuerst auch selbst spielen. So sieht man auch, in welche Welt das Kind eintaucht.»

So machen Sie Ihr Gerät sicher für Kinderhände

Espresso, 19.12.23, 08:10 Uhr

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