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Bargeldlose Toiletten SBB verkauft WC-Guthaben an Snack-Automaten

Die Kritik an den bargeldlosen Bahnhof-WCs ist angekommen: An Selecta-Automaten gibt’s jetzt WC-Eintritte gegen Bargeld.

«Ignorant», «rücksichtslos», «diskriminierend» sei das, was die SBB mache. So und ähnlich reagierten verärgerte SBB-Kundinnen und -Kunden auf die Idee von rein bargeldlosen Bahnhof-Toiletten. In Luzern ist eine solche WC-Anlage bereits umgesetzt – in Olten, Regensdorf, Schaffhausen und Uster laufen noch Pilotprojekte.

Und es waren längst nicht nur ältere Menschen, die sich ärgerten: Auch Menschen, die nicht auch noch auf der Toilette eine Datenspur hinterlassen wollen oder Eltern, die ihren Kindern extra WC-Geld mitgeben, meldeten sich zu Wort.

SBB reagiert auf Kritik

Auch die SBB hat Rückmeldungen auf die bargeldlosen Toiletten erhalten. Auswertungen würden zeigen, dass die Anlagen bei den Kundinnen und Kunden gut ankommen würden. «Ein Teil der Kundschaft wünscht sich aber, dass der Zutritt weiterhin mit Bargeld bezahlt werden kann», sagt SBB-Sprecher Reto Schärli.

Diese gibt es gegen Bargeld für einen einzelnen Zutritt oder mit einem Guthaben von 15 Franken.

Diesem Bedürfnis kommt die SBB nun entgegen. Zwar bleiben die erwähnten WC-Anlagen bargeldlos. An nahe gelegenen Selecta-Automaten können nun aber WC-Karten bezogen werden: «Diese gibt es gegen Bargeld für einen einzelnen Zutritt oder mit einem Guthaben von 15 Franken.» Mit einer solchen Karte kann man dann die bargeldlose Toilette nutzen.

An den Bahnhöfen Olten und Luzern ist diese Lösung bereits umgesetzt. In wenigen Wochen sind auch die Bahnhöfe Regensdorf, Schaffhausen und Uster so weit. Künftig ist es auch möglich, WC-Zutrittskarten mit einem Guthaben von 15 Franken an den Schaltern der betroffenen Bahnhöfe beziehen. Die SBB will beim Eingang der Toiletten entsprechende Hinweise anbringen. Wieder aufladen kann man die Karten nicht. Sie können nach der Benützung entsorgt werden.

«Rund um die Uhr verfügbar»

Wer mit Bargeld auf eine bargeldlose SBB-Toilette will, muss also einen Umweg in Kauf nehmen. Man habe sich für diese Lösung entschieden, weil sie sich schnell habe umsetzen lassen: «Es war für uns die einfachste Lösung – und vor allem auch eine, die rund um die Uhr verfügbar ist», so Reto Schärli.

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In den nächsten Jahren will die SBB sämtliche WC-Anlagen erneuern. Beim neuen WC-Konzept wurde nicht nur das Bezahlsystem überarbeitet, sondern es wurde auch auf eine möglichst berührungslose Bedienung geachtet. Zudem gibt die SBB an, die Beleuchtung und die Überwachung im Eingangsbereich verbessert zu haben, um Vandalismus vorzubeugen und den Kundinnen und Kunden ein höheres Sicherheitsgefühl zu geben. Die Benützung der Toiletten kostet je nach Grösse der Anlage einen Franken beziehungsweise 1.50 Franken.

Espresso, 09.11.22, 08:13 Uhr

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