Es ist «Mandarindli»-Zeit. Und im Laden gibt es sie in verschiedenen Varianten – fast immer gibt es dort nebst Mandarinen auch Clementinen. Aber wie unterscheiden sich die beiden Früchte eigentlich? Wer diese Frage mithilfe des Internets beantworten will, bekommt zwar viele Informationen dazu. Aber nicht alle sind deckungsgleich. Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» fragt deshalb bei einem Fachmann nach.
«Die Mandarine ist eine Zitrusfrucht, die Clementine eine natürliche Mutation der Mandarine. Man nimmt an, dass sie durch Zufall aus einer Mandarine und einer Bitterorange (Pommeranze) entstanden ist», erklärt Michele Lomma, CEO der Firma Rodi Fructus AG, die unter anderem Mandarinen und Clementinen importiert. Die Mandarine ist also quasi die Mutter der Clementine.
Flacher, gelber und dicker
In der Schweiz gibt es von den Mandarinen verschiedene Sorten zu kaufen. Die bekanntesten seien die Mittelmeermandarine mit vielen Kernen und die Satsumas, so Lomma.
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Bild 1 von 3. Mandarinen wachsen auch in der Schweiz – wie hier auf der Insel Brissago im Lago Maggiore. Sie sind leicht weniger orange... Bildquelle: Keystone/KARL MATHIS .
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Bild 2 von 3. ... als die Clementinen. Bildquelle: IMAGO/imageBROKER/Jürgen Pfeiffer.
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Bild 3 von 3. Satsumas sind eine Mandarinensorte. Bildquelle: Getty Images/Anadolu.
«Die Mandarine hat eine abgeflachte Form und eine gelblich-orange Schale», erklärt Lomma weiter. Die Clementine hingegen habe eine feste, orange Farbe. Die Schale der Mandarine sei ausserdem dicker als jene der Clementine und löse sich leichter von der Frucht.
Mandarinen mit Kernen – Clementinen ohne?
Der Fachmann entkräftet eine Meinung, die sich hartnäckig hält: «Es gibt beide Früchte mit und ohne Kernen. Die Mittelmeermandarine hat sehr viele Kerne, die Satsuma ist meist kernlos oder hat nur sehr wenige Kerne. Die Clementine ist in der Regel kernlos», sagt Experte Lomma.
Ob Mandarinen – wie die vorwiegend kernlosen Satsumas – oder Clementinen Kerne haben oder nicht, hänge davon ab, ob in der Nähe ein Mandarinenfeld einer Sorte mit Kernen wächst. «Während der Blütezeit kann es zur Bestäubung mit diesen anderen Sorten kommen und somit haben die Früchte dann Kerne.»
Ist eine Frucht noch grün, ist sie nicht unbedingt unreif
Wenn die Frucht noch grün ist, war es noch nicht genug kalt. «Die ideale Tages- und Nachttemperatur sollte zwischen 14 und 16 Grad tagsüber betragen und zwischen 4 und 6 Grad in der Nacht. Erst dann entfaltet sich die orange Farbe. Auf den Geschmack hat dies aber keinen Einfluss», erklärt Michele Lomma.