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Insolvente Online-Shops Bestellen bei Bikester, Campz & Co.: «Wir raten davon ab»

Wer jetzt noch bei einem der insolventen Shops einkauft, riskiert unter Umständen, dass er Geld für Nichts ausgibt.

Über der Signa Holding des schillernden Österreichers René Benko kreist schon einige Zeit der Pleitegeier. Nun melden die dazugehörenden Firmen reihenweise Insolvenz an – darunter auch die deutsche Internetstores GmbH, welche die auch in der Schweiz beliebten Sport- und Outdoor-Onlineshops Bikester, Campz, Probikeshop, Tennis-Point oder Tennispro betreibt.

Kunden warten teils schon seit Wochen

Diese bieten aber bis dato (1.12.2023) immer noch ihre Waren feil, zum Teil mit grossen Rabatten. Doch gleichzeitig häufen sich bei den SRF-Konsumentenmagazinen «Espresso» und «Kassensturz» sowie auch bei der Stiftung für Konsumentenschutz die Meldungen von verunsicherten Kundinnen und Kunden. Die einen warten zum Teil schon seit Wochen auf eine Lieferung.

Der Konsumentenschutz warnt deshalb vor Bestellungen bei Bikester & Co.: «Es ist sehr unsicher, dass die bestellte Ware noch kommt. Wir raten deshalb von Bestellungen ab», sagt Sara Stalder vom Konsumentenschutz.

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Auch Bestellung auf Rechnung ist keine gute Idee

Stalder rät auch vor Bestellungen auf Rechnung ab. Bei diesen Online-Shops würden die Rechnungen der internationalen Zahlungsdienstleisterin Klarna verkauft. Und diese treibe dann die Kosten ein. Klarna weist jedoch darauf hin, dass sie nur Rechnungen und Mahnungen versendet, wenn auch die Ware verschickt wurde.

Wer schon im Voraus bezahlt hat, der hat im Fall eines Firmenkonkurses ohnehin schlechte Karten. Vom übriggebliebenen Vermögen werden zuerst die sogenannt privilegierten Forderungen ausbezahlt – hier geht es um Angestelltenlöhne und Sozialversicherungsbeiträge. Kundinnen und Kunden kommen jeweils erst an dritter Stelle.

Stellungnahme Internetstores: «Geschäfte laufen weiter»

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Einige Tage nach der Anfrage von SRF und des Erscheinens dieses Artikels meldet sich am 7.12.23 auch die Kommunikationsagentur der vorläufigen Insolvenzverwaltung der Internetstores GmbH, Stuttgart. Sie schreibt, die Vermutung, dass man Geld für Nichts ausgebe, sei «unbegründet». Es sei zwar «in einer ersten Phase nach Insolvenzantragsstellung» zu Verzögerungen bei der Auslieferung und der Rückerstattung von Retouren gekommen. Man habe sich zunächst mit den involvierten Parteien und Gläubigern wie Lieferanten, Zahlungsdienstleistern und Logistikunternehmen über das weitere Vorgehen beraten müssen. Nun würden die operativen Geschäfte bei Bikester, Campz und Co. aber weiterlaufen. Auch würden Retouren und Reklamationen wieder bearbeitet. Wie es in Zukunft mit den Shops weitergeht und wer sie allenfalls übernimmt, ist noch offen.

Espresso, 31.11.23, 8:10 Uhr

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