Wer bei Online-Dienstleistungen wie beim E-Banking von erwachsenen Kindern oder Bekannten unterstützt wird, sollte einige Punkte beachten. Die notwendigen Logindaten und Passwörter dürfen nämlich nicht in falsche Hände geraten.
Login-Daten und Passwörter immer selbst eingeben
Die elementarste und wichtigste Vorsichtsmassnahme lautet: Verraten Sie niemals Login-Daten, Passwörter oder Kreditkartennummern. Richten Sie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ein und tippen Sie sämtliche Daten immer selbst ein. Achten Sie darauf, dass die Person neben Ihnen den Kopf vom Bildschirm wegdreht, während Sie die Zugangsdaten eintippen.
Bewahren Sie Ihre Zugangsdaten an einem sicheren Ort auf, benutzen Sie dazu zum Beispiel eine App. Banken weisen in ihren Allgemeinen Geschäftsbestimmungen darauf hin, dass sie in einem Betrugsfall die Haftung ablehnen, wenn Passwörter an Dritte weitergegeben wurden.
Schriftliche Vereinbarung mit der helfenden Person abschliessen
Wenn Sie sich regelmässig von Angehörigen oder Bekannten bei administrativen Tätigkeiten und Bankgeschäften unterstützen lassen, sollten Sie mit dieser Person eine schriftliche Vereinbarung schliessen, worin neben den Aufgaben und den Kompetenzen auch eine allfällige Entschädigung geregelt ist. Eine solche Vereinbarung sollte auch eine Klausel enthalten, wonach sich die helfende Person zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Organisationen wie Pro Senecute oder Nachbarschaftshilfen schliessen mit all ihren freiwilligen Helfenden solche Vereinbarungen ab. Darin ist auch geregelt, dass die Organisation eine Haftpflichtversicherung für ihre Freiwilligen abgeschlossen hat. Im Rahmen dieser Vereinbarungen prüfen die Organisationen zur Sicherheit den Leumund ihrer Freiwilligen und verlangt dazu einen Auszug aus dem Betreibungsregister.
Wo gibt es Hilfe und Unterstützung im Umgang mit Online-Banking?
Es lohnt sich, sich mit den «Basics» des Online-Banking vertraut zu machen. Hier bieten auch Banken und die Postfinance Unterstützung und individuelle Beratung an. Kundinnen und Kunden können sich in ihrer Filiale für einen Beratungstermin anmelden.
In diesem Rahmen können auch konkrete Sicherheitsmassnahmen wie zum Beispiel biometrische Zugangsdaten (Zugang via Fingerabdruck oder Gesichtserkennung) eingerichtet werden. Benötigen Sie darüber hinaus Hilfe bei Ihren Online-Bankgeschäften, stehen Ihnen aber keine Angehörigen zur Verfügung, unterstützen auch Organisationen wie Pro Senectute oder Nachbarschaftshilfen.
Bei diesen Organisationen sind Freiwillige im Einsatz – meist unentgeltlich. Diese dürfen sich keine Zugangsdaten geben lassen und sie sind zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Wie sich helfende Angehörige absichern können
Werden Sie regelmässig von Ihren erwachsenen Kindern oder Angehörigen bei Ihren Bankgeschäften unterstützt, so kann es sinnvoll sein, diesen Personen eine Bankvollmacht auszustellen. In diesem Fall werden keine Zugangsdaten benötigt, die betreuende Person tätigt die Bankgeschäfte nach Ihren Vorgaben aber unter eigenem Namen. Auf dem Konto ist dann jederzeit nachvollziehbar, wer zu welchem Zeitpunkt welche Transaktionen ausgeführt hat.