Gasflaschen für Gasgrills sind mit Propangas gefüllt. Dieses würde unter normalem Druck schon bei minus 40 Grad verdampfen, der Druck in der Flasche hält es jedoch flüssig. Dreht man den Hahn der Flasche auf, ändert sich der Druck – das Gas strömt aus. Für diesen Vorgang entzieht das in der Flasche verbleibende Flüssiggas der Umgebung Wärme – die Flasche wird kalt und kann sogar gefrieren.
Wie Stefan Theiler, Geschäftsführer des Gasflaschenanbieters Vitogaz, gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» erklärt, funktioniert das Grillieren mit Gas bei Temperaturen bis minus 40 Grad. Ab dieser Kälte kann die Umgebung keine Wärme mehr an das Flüssiggas abgeben, und es kann nicht mehr verdampfen.
Gleicher Effekt bei Campingkochern und Feuerzeugen
Weniger Kälte vertragen kleine Gaskartuschen für Camping-Kocher: Hier ist bereits bei minus 5 bis minus 10 Grad Schluss. Dies, weil dem Propangas Butangas beigegeben wird. Feuerzeuge sind mit reinem Butangas gefüllt.
Wer im Winter raucht, kennt den Effekt: Bereits knapp unter dem Gefrierpunkt gibt es keine Flamme mehr. Die Handwärme reicht jedoch aus, damit ein Feuerzeug wieder Feuer gibt.
Kälte zeigt den Füllstand an
Gasflaschen können je nach Luftfeuchtigkeit sogar gefrieren. Wenn sich aufgrund der Kälte Kondenswasser bildet und dieses gefriert, bildet sich eine Eisschicht auf der Gasflasche. Praktisch: Diese Eisschicht zeigt den Füllstand der Gasflasche an, weil sie nur bis zu der Höhe entsteht, wo sich noch Flüssiggas in der Flasche befindet.
Der Füllstand kann auch ohne Eis anhand der Kälte ertastet, oder mithilfe von wärmeempfindlichen Klebestreifen angezeigt werden.