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«Espresso-Aha!» Viele Zeckenstiche: Liegt es am süssen Blut?

Das aktuelle Jahr wird wohl ein Zecken-Rekordjahr. Wen stechen Zecken am liebsten, und warum?

Dieses Jahr könnte ein Zecken-Rekordjahr werden. Meldungen zu Zeckenstichen häufen sich. Doch während gewisse Menschen Zecken magisch anziehen, bleiben andere von den Blutsaugern komplett verschont. Liegts am süssen Blut?

«Nein», sagt Werner Tischhauser, Zeckenexperte an der ZHAW und bei der Zeckenliga. Zwar fliegen Zecken tatsächlich auf die einen mehr als auf andere. Doch das liege nicht am Blut, sondern am Duft, also an unserem Stoffwechsel. «Der Stoffwechsel ist von Mensch zu Mensch verschieden. Und damit auch das, was wir ausdünsten. Menschen, die für Zecken angenehm riechen, stechen Zecken viel lieber als andere.»

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Was Zecken attraktiv finden, weiss man (noch) nicht

Zecken haben ihre «Nase» an den beiden vordersten ihrer acht Beine. Dort nehmen sie Duftstoffe wahr, aber auch die Temperatur und den CO2-Ausstoss. Sie merken also, wenn jemand «attraktives» vorbeiläuft.

Welchen Duft und welche Stoffe Zecken genau mögen, weiss die Forschung jedoch nicht. Die einzige Gewissheit: Schweiss stösst Zecken ab. Genauer die Buttersäure, die für den schlecht riechenden Teil des Schweisses verantwortlich ist. Doch das Deo weglassen, nützt nichts.

Zeckensprays helfen nicht allen gleich

Und auch Zecken-Sprays helfen nicht bei allen gleich, sagt der Zeckenforscher: «Die schlechte Nachricht ist: Bei Menschen, die für Zecken angenehm riechen, nützen diese Sprays nur wenig bis nichts.» Solche Leute verlassen sich besser auf lange Kleidung, stülpen im Gebüsch und im hohen Gras die Socken über die Hosen und suchen sich und ihre Kleider am Abend gründlich nach Zecken ab.

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Auch Mücken orientieren sich am Duft

Auch bei Mücken stimmt der Mythos des «süssen» Blutes nicht. Obwohl Zecken Spinnentiere und Mücken Insekten sind, läuft es ganz ähnlich. Auch Mücken orientieren sich am individuellen Geruch. Und besonders fies: Nicht jede Mückenart steht auf den gleichen Duft, sagt Alexander Mathis, Parasitologe an der Universität Zürich: «So kann es sein, dass an einem Ort eine Person attraktiv ist für Mücken und eine andere nicht. Und wenn diese dann in die Tropen reisen, kann es sein, dass es genau umgekehrt ist.»

Espresso, 15.06.20, 08:13 Uhr

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