Darum geht's: Bratwürste und Cervelats aus Fleisch sind meistens krumm. Fleischlose Würste hingegen sind häufig gerade. «Warum ist das eigentlich so?», fragt eine Hörerin des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso».
Deshalb sind Würste aus Fleisch gebogen: Ihre krumme Form verdanken die Fleischwürste ihrer Hülle. Sie sind in der Regel mit einem Tierdarm umhüllt: «Das ist ein Naturprodukt», sagt Philipp Sax vom Schweizer Fleisch-Fachverband: «Ein Darm hat von Natur aus gewisse Krümmungen.» Man könne die Krümmung bei der Herstellung auch verstärken mit der Art und Weise, wie die Wurst an den Enden verschlossen und danach gelagert werde – zum Beispiel Cervelats, die zu einem Ring zusammengelegt werden.
Warum gibt es auch gerade Würste aus Fleisch? Manchmal kommen in der Wurstproduktion Kunstdärme zum Einsatz. Diese gibt es «natürlich geformt», also krumm, und gerade. Es gebe Produkte, bei denen eine gerade Wurstform gewünscht sei, so Philipp Sax: «Zum Beispiel Hotdog-Wienerli, die man so einfacher ins Brot bringt.» Diese essbaren Kunstdärme bestehen beispielsweise aus Kollagen, das aus Haut, Knochen und Knorpel von Tieren gewonnen wird.
Und was umhüllt die Vegi-Würste? Bei fleischlosen Wurst-Alternativen kommen häufig Kunstdärme zum Einsatz, deren Material aus Algen gewonnen wird. So hat etwa die Herstellerin The Green Mountain eine fleischlose Bratwurst mit einer solchen Hülle im Angebot. Diese sei «sehr empfindlich», weshalb eine gerade Form notwendig sei, so das Unternehmen auf Anfrage. Auch Coop produziert fleischlose Würste mit solchen Hüllen, diese würden aber nach der Herstellung wieder entfernt. Solche sogenannten Schäldärme gibt's auch bei Würsten aus der Migros. Und Vegi-Wurst-Herstellerin Planted verzichtet nach eigenen Angaben ganz auf eine künstliche Hülle: Die äussere Schicht ihrer Bratwurst entstehe durch einen «gezielt entwickelten Herstellungsprozess».