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Schlauer i d’Wuche Schweizer Salz: Die Verpackungsgrösse bestimmt den Preis

Speisesalz mit Jod und Fluorid ist günstiger als die Variante ohne Fluorid. Doch das hat mit dem Inhalt nichts zu tun.

Schweizer Speisesalz wird aus Gesundheitsgründen mit Jod und Fluorid angereichert. Im Regal finden sich die Varianten mit Jod sowie mit Jod und Fluorid. Ein «Espresso»-Hörer wunderte sich dabei über den Preis. Die Variante mit beiden Zusatzstoffen ist auf den Kilopreis gerechnet günstiger als die Variante ohne Fluorid. Hängt dies mit dem Herstellungs- und Anreicherungsprozess zusammen? 

Zugabe von Jod und Fluorid im Speisesalz

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Jod wird in der Schweiz seit über 100 Jahren dem Speisesalz beigegeben. Weil in Schweizer Böden kaum Jod vorkommt, waren im 19. Jahrhundert Kröpfe ziemlich weit verbreitet. Diese Wucherungen der Schilddrüse waren direkt auf Jodmangel zurückzuführen. Ebenso bestand bei Schwangeren, die zu wenig Jod zu sich nahmen, die Gefahr, dass ihr Kind behindert zur Welt kam (Kretinismus). 

In den 1950er-Jahren ergaben Untersuchungen, dass mit der Zugabe von geringen Mengen Fluorid im Speisesalz Karies bei Kindern deutlich abnimmt. Deshalb wurde entschieden, dem Speisesalz fortan auch Fluorid beizufügen. 

Weil in den letzten Jahren ausländische Meer- oder Himalaya-Salze immer beliebter wurden, hat die Versorgung mit Jod und Fluorid abgenommen. Bei beiden ist die Versorgung in der Schweiz mittlerweile an der unteren Grenze der Richtwerte der WHO. Bisher war eine Erhöhung der beigefügten Mengen jedoch noch nicht angezeigt.

Nein, heisst es bei den Schweizer Salinen. Das Salz mit Jod und Fluorid wird aber in 1-Kilo-Verpackungen verkauft, das Salz nur mit Jod gibt es lediglich in 500-Gramm-Verpackungen. Andreas Baud, Leiter Marketing bei den Schweizer Salinen, erklärt: «Hier greift der Skaleneffekt bei der Produktion. Je grösser das Produkt, desto günstiger kann es in der Regel hergestellt werden.» 

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Dazu komme, dass die 1-Kilo-Variante von Jurasel das mit Abstand am meisten verkaufte Speisesalz der Schweiz sei. Bei solch grossen Volumen könne man die Produktion optimieren und das Produkt auch etwas günstiger anbieten. 

Fluor ist nicht gleich Fluorid

Doch wer genau hinschaut, bemerkt bei den Speisesalzen der Schweizer Salinen eine Änderung. Statt «Mit Jod und Fluor» steht seit diesem Jahr neu «iodiert und fluoridiert» auf der Verpackung. Dies hängt damit zusammen, dass Fluor der falsche Begriff ist, der jedoch seit Jahrzehnten in diesem Zusammenhang gebräuchlich ist. 

Fluor ist ein giftiges Gas. Im Salz haben wir es aber mit Fluoriden zu tun, das sind Salze des Elements Fluor.

Florian Wegehaupt ist Mitglied der Schweizerischen Fluor- und Jodkommission. Dieses Gremium bestimmt, welche Menge Zusatzstoffe in der Schweiz dem Salz zugemischt wird. Er sagt: «Fluor ist ein giftiges Gas. Im Salz haben wir es aber mit Fluoriden zu tun, das sind Salze des Elements Fluor.» Diese Fluoride sind nicht giftig, schützen aber vor Karies, weshalb sie seit den 1950er-Jahren dem Speisesalz beigemischt werden. 


Espresso, 04.12.23, 08:13 Uhr

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