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Passatas im Test Passierte Tomaten: Das teuerste Produkt fällt durch

Eine «Kassensturz»-Jury degustiert zwölf Tomaten-Passata aus dem Handel: Das teuerste Produkt fällt durch.

«Kräftig», «rot», «mit Charakter» und «nicht zu säurelastig»: die Erwartungen der «Kassensturz»-Jury sind hoch. Alle Passatas im Test werden in Italien hergestellt mit angeblich erntefrischen und sonnengereiften Tomaten, mehrheitlich aus Italien.

So haben die Passata abgeschnitten

Doch herausragend war gemäss Jury keine. Immerhin: Die meisten Tomaten-Passatas erreichen in der Degustation eine genügende bis gute Gesamtbewertung und sind somit als Basisprodukt verwendbar.

Günstiges Produkt bei den Besten

Ganz vorne mit einer Gesamtnote «gut» liegen Longobardi und die M-Budget-Passata – beide aus der Migros. Sie sind gemäss Jury «harmonisch», «fruchtig-tomatig» und «mit Umami» im Geschmack.

So wurde getestet

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Zwölf vielverkaufte Tomaten-Passatas aus dem Detailhandel sind im Test. Sie kosten zwischen 16 Rappen und einem Franken 38 pro 100 Gramm.

Bewertet wurden:

  • Aussehen
  • Duft
  • Aroma und Geschmack (am stärksten gewichtet)
  • Textur und Abgang

Sensoriker Patrick Zbinden leitete die Blind-Degustation. Die Jury erhielt jeweils vier Passatas gleichzeitig, aber ohne zu wissen, um welches Produkt es sich handelt. Die Bewertungen der Kriterien erfolgten mit Hilfe eines Fragebogens und mit Schulnoten von eins bis sechs.

Passierte Tomaten bestehen aus leicht gekochten, entkernten und passierten Tomaten. Die meisten Produkte im Test enthalten Salz, einigen wurde auch Zitronensäure hinzugefügt. Zwei Produkte waren grob passiert, so genannte Rustica.

Das ist die Jury

Noémie Bernard, Spitzenköchin und Gastgeberin, Restaurant «Sternen», in Walchwil / ZG.

Nadine Ursprung, Fachspezialistin Qualitätssicherung bei Oswald Nahrungsmittel

Bernadette Lisibach, Spitzenköchin und Gastgeberin, Restaurant «Neue Blumenau», Lömmenschwil / SG

Antonio Colaianni Spitzenkoch und Gastgeber, Restaurant «Freilager», «La Trattoria», «La Cucina Colaianni» in Zürich

Rudi Bindella, Gastronom und Geschäftsführer Bindella Unternehmungen

    Die M-Budget-Passata ist mit 16 Rappen pro 100 Gramm eine der günstigsten Passata im Test. Auch «Bio» von Aldi, die Passata von Mutti, «Natural» von Spar schneiden gut ab.

    Kartonartig und wässrig

    Abgeschlagen auf dem letzten Platz landet ausgerechnet das teuerste Produkt im Test: Crispino Classica, eingekauft für einen Franken 38 pro hundert Gramm im Globus. Die Jury begründet die deutlich ungenügende Gesamtnote mit «kartonartigem, fehlerhaft und fadem Geschmack».

    Globus will das Resultat nicht kommentieren. Auch die Passata von Prix Garantie enttäuscht: «unreif und fad» schmeckt sie der Jury. Das Produkt von Coop erreicht nur die «genügende» Gesamtnote 4,0.

    Bio ist kein Garant für Topqualität 

    Die beiden Bio-Passatas von Alnatura und Naturaplan schaffen zwar eine leicht bessere Gesamtbewertung, aber nur ein «Genügend». Zwar wirken sie optisch ansprechend, doch geschmacklich fehlt der Jury die Harmonie: «säuerlich», «unreif» und «wenig Umami».

    Gute Qualität für wenige Rappen

    Das Fazit: Wer Wert auf intensiven Tomatengeschmack und angenehme Textur legt, greift besser zu den Spitzenreitern. Bei den schwächeren Produkten bleibt vom italienischen Passata-Versprechen wenig übrig.

    Zum Download

    Preislich lohnt sich der Vergleich: Gute Qualität gibt es schon für wenige Rappen – teuer heisst nicht automatisch besser. 

    Stellungnahmen

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    Globus zu Crispino Classica (Note 3,0)

    Keine Stellungnahme

    Coop zu Prix Garantie (Note 4,0) und Naturaplan (Note 4,2)

    «Insgesamt werden sowohl die Tomaten-Passata von Naturaplan als auch jene von Prix Garantie von unseren Kund:innen sehr positiv bewertet. Die von Ihnen erwähnten Kriterien erachten wir als subjektiv.»

    Migros zu Alnatura (Note 4,5)

    «Die Passata wird aus erntefrischen, reifen Bio-Tomaten hergestellt und ist bei unseren Kundinnen und Kunden seit vielen Jahren beliebt. Eine u.a. störende Note und einen eher sauren und unreifen Geschmack können wir aus unseren Verkostungen nicht bestätigen und wurde uns auch nicht von unseren Kundinnen und Kunden gespiegelt. Unser Herstellerpartner prüft die Passata auch hinsichtlich der Sensorik regelmässig. Es sind keine Abweichungen bekannt.»

    Lidl zu Baresa (Note 4,5)

    «Ergänzend möchten wir festhalten, dass die kräutigen Noten im Aroma und Geschmack typisch für Tomaten sind. Bei unserer rustikalen Passata, die noch Tomatenschalen und Kerne enthält, sind diese Noten naturgemäss stärker ausgeprägt.»

     

    SRF 1, Kassensturz, 2.12.2025, 21:10 Uhr

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