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Nati-Direktorin äussert sich Schweizer Frauen-Eishockey: Herausforderungen und Chancen

Das Frauen-Eishockey in der Schweiz entwickelt sich stetig weiter. Es braucht aber noch mehr Professionalisierung.

Die Schweizer Eishockey-Nati der Frauen lancierte das Heim-Turnier an der Euro Hockey Tour mit einem grossen Ausrufezeichen: Gleich mit 4:0 fertigten die Schweizerinnen am letzten Donnerstag Schweden in Kloten ab. Es war im 13. Anlauf in der vor einem Jahr eingeführten Euro Hockey Tour der erste Erfolg nach 60 Minuten und insgesamt überhaupt erst der zweite.

Das Mini-Turnier beendete die Schweiz aber trotzdem auf dem dritten und damit zweitletzten Rang. Nach dem Schweden-Sieg folgte eine knappe Niederlage gegen Tschechien (3:4 n. P.) und eine Klatsche gegen Finnland (0:5).

Das Problem der Breite

Gerade im Spiel gegen die Finninnen, die das Turnier überlegen gewannen (3 Siege, Torverhältnis von 15:4), wurde deutlich, dass bei den Schweizerinnen weiterhin noch viel Luft nach oben besteht. «Es gibt eine stetige, konstante Entwicklung. Aber es ist auch eine Achterbahn mit Hochs und Tiefs», sagt Anja Stiefel, ehemalige Nationalspielerin und heutige Frauen-Nati-Direktorin.

Auf die Frage, was der Schweiz etwa im Vergleich mit Finnland noch fehle, antwortet die 35-Jährige: «Die starken Nationen haben eine viel grössere Breite. Dann ist die Wahrscheinlichkeit auch höher, dass einige gute Spielerinnen herauskommen.»

Fokus auf Professionalisierung

Genau da möchte man im Schweizer Frauen-Eishockey auch ansetzen. Das Schlagwort heisst: Professionalisierung. «Wir müssen bei der Grundlage anfangen, die Mädchen zum Eishockeyspielen bringen und da auch halten. So können wir eine Breite aufbauen, die eine neue Dynamik mit sich bringen kann und den Konkurrenzkampf fördert», erklärt Stiefel.

Mein Herzenswunsch ist, dass wir in der Schweiz eine Profiliga auf die Beine stellen können, die die Hallen füllt.
Autor: Anja Stiefel Frauen-Nati-Direktorin

Um in der Schweiz von einem Profi-Status sprechen zu können, sei man noch ein gutes Stück entfernt, so die General Managerin der Frauen-Nati. «Viele Spielerinnen hören etwa im Alter von 27 Jahren auf. Sie müssen viel für den Sport aufgeben, den Sport und die Arbeit unter einen Hut bringen.»

Entsprechend sei es der grosse Wunsch von Stiefel, «die Professionalisierung weiter vorantreiben zu können. Damit die Spielerinnen auch einst sagen können: Das ist mein Job, den ich bis Mitte 30 ausüben kann. Mein Herzenswunsch ist, dass wir in der Schweiz eine Profiliga auf die Beine stellen können, die die Hallen füllt – damit auch wir mit dem Frauen-Nationalteam die Hallen füllen können.»

Frauen-Testspiele

SRF-Livestream, 28.08.2025, 18:50 Uhr ; 

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