Als Robert Mayer wohl dachte, dass es nicht mehr schlimmer kommen könne, kam es noch schlimmer. Der Langnau-Keeper hatte bei der 2:5-Niederlage bei den ZSC Lions schon das 2:2 auf seine Kappe nehmen müssen. Fünf Sekunden nach dem 2:3 (bei diesem Gegentreffer war Mayer machtlos) schlug die Scheibe abermals hinter dem Goalie ein. Abgegeben von Yannick Weber – von der Mittellinie.
Was auf den 1. Blick nach einem Glücks-Coup aussah, war von langer Hand geplant, wie Torschütze Weber nach der Partie verriet. «Ich habe vor dem Match gesagt, dass ich es probieren werde», erklärte der Verteidiger.
«Er (Mayer; die Red.) spielt gerne mit. In den ersten beiden Dritteln spielte ich die Scheibe immer der Bande entlang ins Drittel und wusste, er wird ziemlich sicher früh dran sein.» Mayer verlasse sein Tor in solchen Fällen ab und an etwas zeitig, so die 33-jährige NHL-Verpflichtung der Lions weiter. «Deshalb habe ich die Scheibe gut versteckt, so lange gewartet wie möglich – und ihn auf dem falschen Fuss erwischt.»
Tigers-Keeper Mayer nahm das raffinierte Tor Webers sportlich. «‹Webi› ist ein Routinier und weiss, wie es geht», so der 32-Jährige, der von Langnau erst Anfang Oktober leihweise verpflichtet worden war. «Ich habe spekuliert – das darf mir nicht passieren. Danach habe ich den Schuss zu spät gesehen und konnte nicht mehr reagieren.»