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Berns Situation nach dem Out Enttäuschung ist da – Entwicklung stimmt positiv

Am Samstag endete die Saison des SC Bern mit einem 0:3 in Zug in der «Belle» der Playoff-Viertelfinals. Zur Spitze fehlt noch einiges, doch der Weg scheint zu stimmen.

Jussi Tapola lehnt nach vorn.
Legende: Erfolgsverwöhnter Coach In diesem Sinne ist für Jussi Tapola und seinen SC Bern in der Meisterschaft 2023/24 nicht alles aufgegangen. KEYSTONE/Ti-Press/Alessandro Crinari

Blasser Teint, freundliches Lächeln, scharfe Analyse – der typische Finne eben. Dabei ist die Situation für Jussi Tapola neu. Mit einer Ausnahme – seinem Intermezzo beim chinesischen KHL-Klub Kunlun Red Star – ist die Saison für den Berner Headcoach zum ersten Mal schon im März gelaufen. Das Verständnis des 49-Jährigen ist ein anderes: In 6 Saisons als Chef an der Bande von Tappara Tampere wurde er 4-mal Meister, erreichte je 1-mal den Final sowie Halbfinal und gewann die Champions League.

«Am Ende ist es mit dem Aus im Viertelfinal eine enttäuschende Saison», macht der Berner Captain Simon Moser im Bauch des Zuger Eisstadions am späten Karsamstag klar. «Aber die Entwicklung und der Weg, wo der Klub hin will und was der Coach vorgibt, sind durchaus positiv.»

Kahun: Ein Schatten seiner selbst

Tatsächlich spielten die einst mächtigen Berner Bären ihre beste Saison seit dem 16. und vorerst letzten Meistertitel vor 5 Jahren. Fünfter in der Qualifikation und Zug bis zu einem Spiel 7 gefordert – aber eben mit dem bitteren Ende und der eingestellten Torproduktion in der «Belle».

Die Serie gegen die Zuger war in der Rückblende ein Auf und Ab mit 2 Knackpunkten:

  1. Das Abtauchen der Ausländer: Die ausländischen Feldspieler enttäuschten auf der ganzen Linie. Trotz einer Serie über 7 Matches muss man in der Playoff-Skorerliste bis auf Rang 27 blättern, ehe man mit Colton Sceviour (2 Tore, 2 Assists) den ersten SCB-Importspieler findet. Der Kanadier ist auch der Einzige von ihnen, der keine negative Plus-/Minus-Bilanz aufweist. Selbst Dominik Kahun, sonst der einzige Berner Ausländer, der höchsten Ansprüchen genügt, blieb mit nur 1 Vorlage ein Schatten seiner selbst. Vorwürfe an die Adresse der Spieler gibt es keine. «Sie haben alles gegeben, was sie konnten», betont Coach Tapola.
  2. Das Verspekulieren mit den Goalie-Rochaden: Der SCB startete mit Adam Reideborn, die Partien 4 und 6 gewann man aber zuhause mit einem starken Philip Wüthrich. Beim Showdown stand dennoch wieder der Schwede Reideborn im Kasten. Zweimal wechselte Tapola bereits in der ersten Spielhälfte und ohne ersichtlichen Grund. Im Nachhinein räumt der Verantwortliche Fehler ein: «Man trifft tausende Entscheidungen, sie sind gut überlegt und in dem Moment denkt man, dass sie richtig sind», erklärt der Coach. «Wenn du sie nachher bedauerst, lebst du in der Vergangenheit.» In dieser hatte er auch nur selten Grund für Bedauern.

Tapola: Ihm gefällt die Basis

Welche Schlüsse will man nun in der Hauptstadt ziehen? Für die kommende Saison ist frisches Personal gefragt. Der neue Sportchef Patrik Bärtschi hat vor allem auf der Ausländerposition einige Optionen. Mit Goalie Reideborn und Stürmer Kahun stehen erst zwei fest, der Finne Julius Honka hat zwar noch einen Vertrag, aber keine Zukunft beim SCB.

Insgesamt schwärmt Tapola vom Schweizer Hockey. «Diese Liga ist einmalig», stellt der Finne fest. «Was für eine Atmosphäre in den Stadien, Fans die schon zwei Stunden vor dem Spiel da sind.» Das Spiel sei schnell, sehr offen und ausgeglichen. Nicht nur 4 oder 5 Mannschaften könnten vorne mitspielen. «Ihr könnt sehr stolz sein auf dieses Hockey.» Einziger Wermutstropfen: Nächstes Jahr möchte Tapola nicht wieder bereits im März seine Ferien planen.

SRF zwei, Sportflash, 20.03.2024 23:15 Uhr ; 

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