So nahe wie am Donnerstagabend war der HCD in der Playoff-Halbfinalserie noch nie an einem Teilerfolg. Doch statt zumindest eine 5. Partie zu erzwingen, müssen die Bündner nach dem bitteren 1:2 nach Verlängerung gegen Zug nun die Ferien antreten.
Wohlwends klare Analyse
«Unser Ziel war es, sicher ein Spiel zu gewinnen. Am liebsten logischerweise zuhause. Heute hätten wir die Chance dazu gehabt. Dass wir am Schluss noch dieses Tor erhalten, ist natürlich bitter», analysierte Christian Wohlwend, hob aber auch die Stärke des Gegners hervor. «Wir sind gegen die wahrscheinlich beste Mannschaft ausgeschieden. Zug hat schon eine riesige Regular Season gespielt. Und jetzt noch 8 Playoff-Siege in Serie. Ich wünsche dem Team viel Glück im Playoff-Final.»
Der Davoser Coach hatte die Serie mit seinem leidenschaftlichen Auftreten positiv wie auch negativ geprägt. Vor Spiel 4 startete er in mehreren Interviews noch einmal eine Charmeoffensive, indem er den Medien reichlich detaillierte Einblicke in die taktische Ausrichtung gab und seine Ideen sogar auf einer Tafel aufzeichnete.
Rundumschlag gegen Medien
Da war aber auch Wohlwends Ausraster in Spiel 2, als er wutentbrannt Flaschen aufs Eis geworfen hatte und dafür gebüsst worden war. Entsprechend kritisch beurteilt der 45-Jährige den Umgang der Medien mit seiner Person: «Gewisse Journalisten schreiben, dass ich die Spieler aufhetze, Checks zu machen. Wenn ich solche Dinge höre, empfinde ich das fast als Hexenjagd.»
Zeit, die Ereignisse sacken zu lassen und seine Mannschaft auf die kommende Saison vorzubereiten, hat Wohlwend jetzt. Den Vorstoss unter die besten 4 Teams des Championats wertet der Coach jedenfalls bereits als grossen Erfolg. «Dass wir im Halbfinal waren, ist definitiv nicht selbstverständlich. Wir können stolz sein, jeder einzelne.»