- Knall in der Leventina: Bei Ambri-Piotta legen Trainer Luca Cereda, Sportchef Paolo Duca und Präsident Filippo Lombardi ihre Ämter nieder.
- Cereda und Duca waren seit 2017 am Werk, Lombardi sogar seit 2009.
- Nach Jussi Tapola (SCB) und Yorick Treille (Servette) ist es bereits der dritte Trainerwechsel in der National League binnen einer Woche.
Es war ein Geheimtreffen mit Folgen: Wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten, hatte sich Ambri-Präsident Filippo Lombardi in den letzten Tagen heimlich mit Christian Dubé getroffen. Dabei dürfte es darum gegangen sein, eine Nachfolge-Lösung für Trainer Luca Cereda und/oder Sportchef Paolo Duca auszuloten. Schliesslich steckt Ambri in einer sportlichen Krise, in 12 Saisonspielen gelangen nur 2 Siege.
Wir haben einen Dolchstoss in den Rücken bekommen, nachdem wir viele Jahre Seite an Seite gekämpft haben.
Nach dem Bekanntwerden des Geheimtreffens wurden nun die Konsequenzen gezogen. Aufgrund des zerrütteten Vertrauensverhältnisses legten Cereda und Duca nach 8 Jahren Tätigkeit ihre Ämter nieder. Die beiden Jugendfreunde waren zuvor schon als Spieler für Ambri im Einsatz gestanden. An der Bande übernehmen mit René Matte und Eric Landry interimistisch die zwei bisherigen Assistenztrainer von Cereda.
«Wir haben einen Dolchstoss in den Rücken bekommen, nachdem wir viele Jahre Seite an Seite gekämpft haben», erklärte Duca am Mittwoch vor den Medien neben Lombardi und Cereda. «Wir haben den Dialog gesucht, aber anstatt uns offen zu begegnen, hat der Klub andere Entscheidungen getroffen.»
In die gleiche Kerbe schlug Cereda, der sagte: «Es ist sportlich eine schwierige Zeit, aber sie ist nicht schlimmer als andere Momente der vergangenen Jahre.»
Sie haben uns die Beine weggezogen, und all das ist die Folge Ihrer Handlungen.
Lombardi räumte seinen Fehler ein, entschuldigte sich bei Duca und Cereda und legte ebenfalls sein Amt nieder. Seine Nachfolge ist noch offen. «Ich bin wütend auf mich selbst», sagte der ehemalige Ständerat, «ich habe nicht verstanden, dass die sehr starke Verbindung zwischen Luca Cereda und Paolo Duca es erforderlich machte, diese komplizierte sportliche Situation anders anzugehen».
Offensichtliche Uneinigkeit
Lombardi betonte jedoch, dass Cereda und Duca nicht entlassen worden, sondern freiwillig gegangen seien. «Diese Entscheidung ist nicht unsere, sondern Ihre», entgegnete Duca in einem Wortwechsel, der zu einer Abrechnung wurde. «Sie haben uns die Beine weggezogen, und all das ist die Folge Ihrer Handlungen.»