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«Sportflash» mit der Zusammenfassung Biel – Genf
Aus Sportflash vom 16.04.2023.
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National League: Playoff-Final Was es mit Brunners Ambri-Wunderheilung auf sich hat

Der EHC Biel gewinnt Spiel 2 des Playoff-Finals. Dank der zuvor kaum erhofften Comebacks von Damien Brunner und Luca Cunti.

Vier Tore hat der EHC Biel in den ersten beiden Spielen des Playoff-Finals erzielt, drei davon gehen auf das Konto von Damien Brunner. Angesichts seiner Klasse keine Überraschung, im Hinblick auf Brunners Vorgeschichte jedoch umso mehr. Dass der Routinier per Ablenker im 2. Spiel gegen Genf 7,4 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit gar das Siegtor erzielte, ist fast schon kitschig.

Es ist noch keinen Monat her: Brunner erlitt am 21. März in der 4. Viertelfinalpartie gegen den SC Bern eine Muskelverletzung, die Diagnose lautete 4 Wochen Pause, möglicherweise Saisonende. 15 Tage später gab Brunner im 4. und letzten Halbfinalspiel gegen die ZSC Lions sein Comeback.

Bürgler-Anruf führte zur «Ambri-Kur»

Wie war das möglich? Brunner erhielt einen Anruf von Ambris Stürmer und Ex-Teamkollege Dario Bürgler mit der Botschaft, dass er sofort ins Tessin kommen solle. Daraufhin verbrachte Brunner 10 Tage dort und liess sich von Ambris Physiotherapeuten Emanuele Sarcinella behandeln. Dank Paolo Duca, dem Sportchef der «Biancoblu», durfte er zudem aufs Eis. «Ein grosses Dankeschön an Ambri, das bedeutet mir viel», sagte Brunner.

Eishockeyspieler jubeln
Legende: Für die Biel-Fans aktuell eine Art Messias Damien Brunners persönliche Auferstehungsgeschichte begann kurz vor Ostern. Urs Lindt/freshfocus

Die Vorlage zum eingangs erwähnten Siegtreffer gegen Servette lieferte übrigens Luca Cunti. Dessen Anwesenheit im ersten Final-Duell vor heimischem Anhang war ähnlich überraschend. Am Freitag zuvor hatte er im ersten Finalspiel aufgrund von Magen-Darm-Problemen noch gefehlt.

Cunti und die Cola-Salzstangen-Diät

Dass es ihm zwei Tage später dermassen gut lief, erstaunte ihn selber. «Ich war heute mehr oder weniger den ganzen Tag im Bett», erzählte Cunti. Im ersten Drittel fühlte er sich «so so lala, dank Coca-Cola, Salzstangen und Suppe hielt ich dann irgendwie durch. Am Schluss ging es dann gar nicht so schlecht.» Den Sieg begründete er mit der aggressiveren Spielweise. «In der ersten Partie liessen wir ihnen mehr Zeit.»

Wir haben unter Antti Törmänen eine gute Kultur aufgebaut, wissen, was er von uns verlangt. Im letzten Drittel zeigten wir eine extrem reife Leistung.
Autor: Damien Brunner

Für Brunner war die gute Leistung von Cunti keine Überraschung. «Wenn er mit dem richtigen Fuss aufsteht, kann er auch nach drei Monaten Pause der beste Spieler auf dem Eis sein, wenn er das will», so der 37-Jährige, der die tolle Karriere mit seinem ersten Meistertitel krönen möchte.

Auch für seinen Trainer fand Brunner lobende Worte: «Wir haben unter Antti Törmänen eine gute Kultur aufgebaut, wissen, was er von uns verlangt. Im letzten Drittel zeigten wir eine extrem reife Leistung.» Und da nicht nur das System funktioniert, sondern die Bieler auch kreative Spieler wie Brunner und Cunti in ihren Reihen haben, steht es nun in der Finalserie 1:1. Am Dienstag geht es in Genf weiter.

Radio SRF 3, Abendbulletin, 16.04.2023, 22:00 Uhr;

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