Es werden wohl zwei angenehme Busfahrten vom Genfersee zurück ins Tessin gewesen sein. Sowohl Ambri-Piotta als auch Lugano haben ihre Auftaktspiele in den Pre-Playoffs der National League auswärts gewonnen. Die Leventiner siegten in Lausanne 2:1 , die Luganesi in Genf mit demselben Resultat .
Damit hat sich in beiden Best-of-3 Serien in Spiel 1 jeweils der Underdog durchgesetzt, beide können nun am Sonntagabend jeweils zuhause ihren 1. Matchpuck verwerten. Folgendes spricht dafür:
Die Goalies machen den Unterschied
Der Mann mit dem dicken Stock ist im Eishockey bekanntlich einer der wichtigsten Faktoren. Beide Tessiner Klubs sind da gut aufgestellt:
- Janne Juvonen , erst Anfang März zu Ambri gestossen, war gegen Lausanne eine Wand. Auch in den heissen Schlussminuten bewahrte der Finne einen kühlen Kopf und kam am Ende auf 35 Paraden. Nach 8 Spielen weist er eine Fangquote von 94,15 Prozent auf.
- Bei Lugano kam Niklas Schlegel nach fast 2 Monaten verletzungsbedingter Absenz pünktlich auf die Pre-Playoffs wieder zum Einsatz – und zeigte mit 44 Saves ein starkes Comeback. Er wurde zurecht zum Spieler der Partie gewählt.
Übrigens: Bei Servette zeigte sich die Wichtigkeit des Goalies andersherum. Gauthier Descloux patzte bei Luganos Tor zum 1:0 mit der Fanghand und konnte beim 2:1 den Puck nicht rechtzeitig unter Kontrolle bringen.
Pre-Playoffs liegen den Underdogs
Wer sich auf den Plätzen 9 und 10 nur dank der neuen Pre-Playoff-Regel in die entscheidende Phase «mogelt», scheint Aufwind zu bekommen.
Vor den beiden gelungenen Starts der Underdogs in diesem Jahr hatten auch bereits in der letzten Saison die nominellen Aussenseiter reüssiert: Bern (9.) warf Davos (8.) mit 2:1 aus dem Wettbewerb, die Lakers (10.) starteten mit dem 2:0 gegen Biel (7.) ein veritables Feuerwerk, welches erst im Halbfinal erlosch.
Den Flow mitnehmen
Speziell Ambri hätte 2 Wochen vor den Pre-Playoffs praktisch schon die Ferien planen können. Über 10 Punkte Rückstand betrug der Rückstand auf Platz 10, ehe die Leventiner zu einem Schlussspurt ansetzten. Dieser scheint nun anzuhalten: Das 2:1 zum Auftakt war der 7. Sieg in Serie. Letztmals hatten die Nordtessiner vor über 15 Jahren so viele Erfolge aneinandergereiht.
Die Luganesi haben zwar aus den letzten 8 Spielen der Qualifikation 5 (Auswärts-)Spiele verloren, allerdings auch alle 3 Heimspiele gewonnen. Die Vorzeichen für ein schnelles Ende der Serie gegen Genf stimmen also.
Am Sonntag um 19:45 Uhr gehen sowohl in der Corner Arena als auch in der Gotthard-Arena die 2. Spiele über die Bühne.