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Presseschau nach SCB-Scheitern «Der schlechteste SCB seit 1986» und «die totale Demütigung»

Der grosse SC Bern hat die Pre-Playoffs verpasst. Im Blätterwald wird mit dem Hauptstadtklub hart ins Gericht gegangen.

Enttäuschte Berner.
Legende: Ihre Saison ist zu Ende Enttäuschte Berner. Keystone / Daniel Teuscher

Berner Zeitung: «Das war der schlechteste SCB seit dem Aufstieg 1986»

In der Hauptstadt selber ist die Enttäuschung gross, die Berner Zeitung sah das Debakel allerdings kommen: «Es tönt bizarr: Aber in den meisterlichen Jahren (2016, 2017, 2019, d. Red.) wurde die Basis für den Zerfall gelegt. Vom erfolgreichen und ausschliesslich auf die Aktualität fokussierten Kari Jalonen als Headcoach wurde die Mannschaft Jahr für Jahr zu Siegen getrieben (...).»

Dann kam die Wende: «Der SCB verfiel einer bei Grossclubs in erfolgreichen Zeiten nicht unüblichen Arroganz: Es setzt das Denken ein, dass man gewinnt, weil man ist, wer man ist, unabhängig davon, was man tut. Und nun büsst der SCB dafür, dass er es verpasste, den im Erfolg zugegebenermassen schwierigen Übergang zur nächsten Generation einzuleiten. Stattdessen wurde ein Team gebastelt, das immer mehr mit Mitläufern gespickt war, nicht wirklich durchdacht zusammengestellt wirkte – und am Ende schlicht zu schlecht war.»

Watson: «Eitelkeit» hat den SCB verblendet

«Seit Saisonbeginn taumelt der SCB konzept- und ratlos zwischen Systemen und Philosophien», analysiert watson. «Mal diszipliniert und abwartend, mal wild drauflos stürmend. Leider alles in bunter Abfolge und durcheinandergemischt. Keine Linie, keine Philosophie.»

Eitelkeit habe es der Führungsetage um Chief Sport Officer Raeto Raffainer und Sportchef Andrew Ebbett verboten, «die Dinge so zu sehen, wie sie seit Wochen sind: Trainer Johan Lundskog ist der falsche Mann. Schon während der ganzen Saison ist der Schwede der Elefant im Büro der sportlichen SCB-Führung: Das grosse Problem, das den ganzen Raum füllt und alle kennen. Aber niemand darf darüber reden.

Dabei ist es logisch: Johan Lundskog hat noch nie eine Profi-Mannschaft geführt. Wie soll einer ohne jede Erfahrung in einem der schwierigsten Trainerjobs Europas zurechtkommen?»

NZZ: «Die totale Demütigung»

Ein vernichtendes Urteil fällt auch die NZZ: «Bern ist nicht mehr die erste Adresse im Schweizer Eishockey. Es ist nicht einmal mehr die Nummer drei, vier oder fünf. Mittlerweile haben mindestens acht Klubs die grösseren finanziellen Mittel und bieten auch sportlich bessere Perspektiven. Die Berner Leistungskurve zeigte seit dem letzten Meistertitel stetig abwärts: Platz 9 in der Saison 2019/20, Platz 10 in der Saison 2020/21, und nun Platz 11. Nur die SCL Tigers und Aufsteiger Ajoie waren noch schlechter. Es ist die totale Demütigung.»

Zuger Zeitung: Arroganz wird gezüchtigt

Ganz schlicht zeigt die Zuger Zeitung die «Qualität unserer Hockeykultur» auf: «Wem der Erfolg zu Kopfe steigt, wer hoffärtig, arrogant und ignorant wird, wer glaubt die ungeschriebenen Gesetze des Hockeys nicht mehr beachten zu müssen, wird gezüchtigt.»

Blick: Was passiert mit Ebbett und Lundskog?

Weil nach dem durchzogenen Abschneiden vor Jahresfrist (Out im Viertelfinal) Sportchefin Florence Schelling gehen musste, ist für den Blick klar: «Wird mit der gleichen Elle gemessen, wäre jetzt Sportchef Andrew Ebbett an der Reihe. Ebbett hatte wie seine Vorgängerin eine Saison lang Zeit, um etwas zu bewegen. Bewegt hat sich der Klub schon, allerdings in die falsche Richtung.»

Grossen Anteil am Misserfolg habe auch Trainer Johan Lundskog. «Von dieser Mannschaft durfte in seiner ersten Saison wohl kein Durchmarsch erwartet werden, aber die Häufung von blutleeren Auftritten mit einem finalen Absturz als Schlussbouquet wirft prinzipielle Fragen auf.»

Video
Archiv: Bern zieht gegen Lausanne den Kürzeren
Aus Sport-Clip vom 14.03.2022.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 31 Sekunden.

SRF zwei, sportlive, 14.03.2022, 19:30 Uhr;

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