Ein Nati-Zusammenzug kurz vor den Playoffs in der heimischen Meisterschaft? Ein Unsinn, könnte man meinen. Denn die beiden Testspiele am Donnerstag und Freitag gegen Deutschland fallen mitten in die entscheidende Qualifikationsphase der National League.
Mit den Prospect Games soll genau dieser eigentlich ungünstigen Terminansetzung Rechnung getragen werden. Zusammen mit Deutschland hat man sich im vergangenen Jahr darauf geeinigt, unter der Woche zwei Länderspiele ohne Schlüsselspieler auszutragen – auch, weil die Klubs nicht bereit waren, einen Monat vor den Playoffs Verletzungen bei ihren wichtigsten Spielern zu riskieren.
Die Nati der Zukunft
Nachdem die Prospect Games im Vorjahr im süddeutschen Raum ausgetragen wurden, wird heuer in der Schweiz gespielt. Der erste Test am Donnerstag findet in Herisau statt, der zweite in Olten, wo sich die Nati derzeit im Trainingscamp befindet.
Der Nati-Zusammenzug im Rahmen der beiden Testspiele gegen Deutschland ist der letzte, bevor Mitte April die unmittelbare Vorbereitung auf die Heim-WM startet. Bei den Titelkämpfen im Mai dürften höchstens vereinzelte Spieler aus dem aktuellen Kader dabei sein.
Fast alle der von Nati-Trainer Patrick Fischer aufgebotenen Spieler haben sämtliche Junioren-Nationalmannschaften durchlaufen. «Mit den Prospect Games können wir sie auf den Übertritt in die A-Nationalmannschaft vorbereiten», so Fischer, der bereits beim Deutschland Cup im November das gleiche Vorgehen angewandt hatte.
Als WM-Hauptprobe für die Titelkämpfe im Mai können die Prospect Games also nicht gewertet werden. Und doch dürfte sich Fischers «Breite-schaffen-Konzept» in den nächsten Jahren auszahlen. Ganz nach dem Motto: Wer am Wipfel des Baumes Früchte sehen will, der nähre seine Wurzeln.
Resultate
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 3.2.2020, 22:35 Uhr