Die Challenge League stand nicht immer für grenzenlose Spannung im Aufstiegsrennen. In der letzten Saison aber schon. Am Ende der 36 Runden hatten Winterthur, Schaffhausen und Aarau alle gleich viele Punkte auf dem Konto. Während der FCW direkt in die Super League aufstieg, scheiterte Schaffhausen in der Barrage und blieb wie Aarau in der Challenge League.
In dieser Saison kündigt sich erneut ein spannendes Rennen um die vorderen Plätze an – mit einer einmaligen Ausgangslage: Weil die Super League im kommenden Sommer auf 12 Teams aufgestockt wird, gibt es in der Challenge League zwei direkte Aufsteiger. Und der Drittplatzierte darf in die Barrage gegen den SL-Letzten.
In Thun ist Lustrinelli zurück
Mindestens die Hälfte der Teams in der 10er-Liga kommt für einen Platz in den Top 3 in Frage. Absteiger Lausanne will sofort zurück ins Oberhaus. Die langjährigen ChL-Teams Schaffhausen und Aarau möchten die aussergewöhnliche Chance zur Promotion ebenfalls beim Schopfe packen. Auch Vaduz dürfte wieder eine schlagkräftige Truppe stellen, gleiches gilt für Xamax.
Und dann wäre da noch der FC Thun. Die Berner Oberländer waren vergangene Saison lange in Tuchfühlung mit den Aufstiegsplätzen und mussten erst im letzten Saisonviertel etwas abreissen lassen. Die Spielzeit 2022/23 nimmt Thun mit einem alten Bekannten an der Seitenlinie in Angriff: Mauro Lustrinelli – beim FCT während vielen Jahren als Spieler und im Trainerteam tätig – wechselte jüngst von der U21-Nati (nach geschaffter EM-Quali!) zurück an den Thunersee.
Ich habe das während 4 Jahren bei der U21-Nati gemacht.
Lustrinelli nennt sein Comeback in der Stockhorn-Arena «eine Herzensangelegenheit». Er habe sich immer mit den Werten des Klubs identifiziert und wohne in der Nähe. Auch hinter der Philosophie der Thuner – mit jungen Spielern einen offensiven Fussball anzustreben – steht der 46-jährige Tessiner: «Ich bin glücklich mit der neuen Spielphilosophie. Schliesslich habe ich das während 4 Jahren bei der U21-Nati gemacht.» Diese Umstellung benötige jedoch ein wenig Zeit, schiebt «Lustrigol» nach.
Diese Zeit soll Lustrinelli in Thun erhalten. Angesprochen auf die aussergewöhnlich guten Chancen zum Aufstieg in dieser Saison sagt Lustrinelli: «Wir haben ganz klar nach aussen kommuniziert, dass wir in den nächsten 3 Jahren aufsteigen wollen.» Gegen eine Super-League-Rückkehr in 10 Monaten hätte man aber auch am Thunersee bestimmt nichts einzuwenden.